Zwei Elfjährige für drei Jahre unter Aufsicht gestellt. Anwalt: Handelte sich um Spiel.
Ein Londoner Gericht hat zwei elfjährige Buben wegen versuchter Vergewaltigung einer Achtjährigen für drei Jahre unter Aufsicht gestellt. Sozialarbeiter sollten den beiden zur Tatzeit zehn Jahre alten Buben in den kommenden Jahren zur Seite stehen, sie erziehen und ihnen die Schwere ihrer Tat begreiflich machen, erklärte Richter John Saunders am Mittwoch. Die Geschworenen hatten die beiden der versuchten Vergewaltigung für schuldig befunden, vom Vorwurf der Vergewaltigung wurden sie freigesprochen. Die beiden Elfjährigen sind wohl die jüngsten Angeklagten, die wegen eines Sex-Verbrechens in Großbritannien vor Gericht kamen.
Buben betrachteten alles als "Spiel"
Die Buben hatten
die Vorwürfe bestritten. Ihre Anwälte erklärten, es habe sich nur um ein
Spiel gehandelt. "Ich erkenne nicht an, dass das, was passiert ist, ein
Spiel war, aber ich erkenne an, dass Ihr nicht verstanden habt, wie ernst
das war, was Ihr getan habt", sagte der Richter zu den Beschuldigten. Eine
Haftstrafe in diesem Fall bezeichnete er als "kontraproduktiv". Dem Gericht
gehe es darum, das zu entscheiden, "was das Beste für Euch ist mit dem Ziel,
dass so etwas nie wieder tut".
Die Staatsanwaltschaft hatte erklärt, die beiden Buben hätten im Oktober in der Londoner Vorstadt Hayes zunächst mit dem Mädchen gespielt. Dann hätten sie es an verschiedene Orte gebracht, "um einen ausreichend abgeschiedenen Ort zu finden, um sie zu vergewaltigen". Sie fielen demnach in einem Häuserblock, in einem Abfallbehälter und auf einem Feld über das Mädchen her. Dessen Mutter sagte aus, sie habe ihre Tochter mit den Buben in der Nähe eines Feldes gefunden. Ein anderes Kind habe ihr gesagt, dass die Buben ihrer Tochter weh täten.