Lokale mit bis zu 100 Quadrametern können selbst entscheiden, ob geraucht wird.
Das Touristenland Bulgarien bleibt raucherfreundlich. Das Rauchverbot in der Gastronomie, das ab 1. Juni hätte gelten sollen, wurde am Mittwoch vom Parlament mit 85 zu 53 Stimmen gelockert. Danach können Lokale mit bis zu 100 Quadratmetern selbst entscheiden, ob sie für Raucher oder für Nichtraucher offen sind. Mit der Liberalisierung soll der heimische Tourismus in der Krise unterstützt werden.
Große Raucher-Nation
Ein komplettes Rauchverbot wäre jetzt
"vernichtend für das Unternehmertum", argumentiert die bürgerliche
Regierungspartei GERB. Außerdem könne nicht kontrolliert werden, ob ein
totales Verbot eingehalten wird. Obwohl auch jetzt Restaurants und Cafés Raucher-Zonen
einrichten müssen, wird diese Regelung kaum beachtet. Die Bulgaren zählen zu
den größten Raucher-Nationen in der EU.
In privaten Einrichtungen darf weiterhin geraucht werden, wenn sie für die Öffentlichkeit nicht frei zugänglich sind. In Kindergärten, Schulen, Kinos und Theater sowie Internet-Clubs bleibt das Qualmen verboten. Es gilt als sicher, dass das Parlament die Liberalisierung des Verbots auch bei der zweiten Lesung verabschiedet.