Geständnis vor Gericht

Bundespolizist missbrauchte 11-jährige Enkeltöchter

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Ein deutscher Bundespolizist stand in Landshut wegen des Missbrauchs seiner beiden 11-jährigen Enkeltöchter vor Gericht.

Bayern. Der deutsche Bundespolizist Michael M. (61) stand wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch seiner beiden Enkeltöchter – beide 11 Jahre alt – in Landshut vor Gericht. Der 61-Jährige legte im Laufe des Prozesses ein umfassendes Geständnis ab: Laut "BILD"-Bericht soll er die beiden Mädchen 25 Mal missbraucht haben.

Seit 2017 regelmäßig Übergriffe

Die ersten Übergriffe fanden bereits im Jahr 2017 statt. Eines der Mädchen wurde beim Besuch im Haus der Großeltern in Hohenpreißenberg (Bayern) von ihrem eigenen Großvater dazu gezwungen ihn oral zu befriedigen. Laut Aussage der heute 11-Jährigen soll Michael M. daraufhin versucht haben sie auf der Tochter zu vergewaltigen. "Die Geschädigte konnte sich der Situation jedoch entziehen, indem sie vorgab, noch Hunger und Durst zu haben und müde zu sein", sagte Staatsanwältin Doris Behrens. 

Die letzte grauenvolle Tat geschah am 6. Juli 2019: "Die Geschädigte stand mit einem Bikinioberteil und einer weiten Badeshorts bekleidet vor der Hängematte, in welcher sich der Angeklagte befand", schilderte Anklägerin Doris Behrens. "In dieser Situation griff Michael M. ihr in die Hose, wiederholte das später vor der Couch und im Keller, wohin er ihr gefolgt war und den Weg abschnitt."

Mutter schöpfte Verdacht als Kind mit Overall im Bett lag

Vier Tage nach dem letzten Übergriff wurde der 61-Jährige von der Landespolizei verhaftet. Der Mutter der beiden Mädchen fiel auf, dass ihr Kind trotz der Sommerhitze mit einem Overall bekleidet im Bett lag. "Den hatte sie angezogen, damit er keine Möglichkeit mehr hat, an ihren Schambereich zu kommen", schilderte eine Ermittlerin der Kripo dem Gericht. Michael M. versuchte daraufhin seine Spuren zu verwischen: Vor seiner Festnahme stellte er sein Smartphone, mit dem er per WhatsApp in Kontakt zu den Kindern stand, auf Werkseinstellungen zurück und versteckte es im Garten. 

Zum Auftakt des Prozesses kam das umfassende Geständnis: "Die Taten sind so wie geschildert richtig, auch die Anzahl passt. Ich habe nie Gewalt angewandt, aber manipulativ gehandelt", gab der 61-jährige Angeklagte zu. Er wolle eine Therapie zur Behandlung seiner sexuellen Neigungen anstreben – Seine Ehefrau hat sich inzwischen scheiden lassen.

Im Gespräch mit der deutschen "BILD" erzählte Patrick Schladt, Verteidiger des Angeklagten: "Er ist inzwischen im Ruhestand, wird nach dem Verfahren aber seine Altersbezüge verlieren." Ein Urteil soll am Freitag verkündet werden.

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