Gericht: "Hassverbrechen"

Chinese ersticht Beamten an Corona-Kontrollpunkt: Todesstrafe

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Der 23-jährige Ma Jianguo war an dem Kontrollpunkt vor dem Dorf mit seinem Fahrzeug gestoppt worden.

Peking. In China ist ein Mann zum Tode verurteilt worden, der zwei Beamte an einem Kontrollpunkt zur Eindämmung des Coronavirus erstochen hat. Ein Gericht in der Provinz Yunnan im Südwesten der Volksrepublik verhängte das Todesurteil am Sonntag. Der Vorfall hatte sich demnach am 6. Februar am Eingang zum Dorf Luo Meng in Yunnan nahe der Grenze zu Vietnam ereignet.
 
Der 23-jährige Ma Jianguo war an dem Kontrollpunkt vor dem Dorf mit seinem Fahrzeug gestoppt worden. Ma weigerte sich nach Angaben des Gerichts im Bezirk Honghe, mit den Beamten zu kooperieren. Sein Beifahrer versuchte demnach, eine Straßensperre beiseite zu räumen. Ein örtlicher Beamter habe die beiden Männer daraufhin mit seinem Handy gefilmt.
 
Ma habe dann zunächst den Beamten mit einem Messer attackiert und sei anschließend auf einen weiteren Beamten losgegangen, der seinem Kollegen zu Hilfe kommen wollte. Beide Männer erlagen demnach ihren Stichverletzungen.
 
Ma habe sich zwar gestellt und die Taten gestanden, er habe sich aber den Anweisungen der Beamten widersetzt, gegen geltende Gesetze im Zusammenhang mit der Coronavirus-Epidemie verstoßen und ein "Hassverbrechen" begangen, teilte das Gericht mit.
 
Auf dem chinesischen Festland haben sich bisher mehr als 80.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, knapp 3.000 Menschen starben. Landesweit gibt es deshalb Reisebeschränkungen, Anwohnerkontrollen und Sperren. Viele Dörfer und Gemeinden haben auch eigene Sperren errichtet, um den Zugang zu den Orten zu kontrollieren.
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