Pater warnt

Christen im Nahen Osten immer bedrohter

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"Die Lage wird von Tag zu Tag schlimmer", so der französische Pater.

Der nach mehreren Monaten als Gefangener der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien freigekommene französische Pater Jacques Mourad ist um die Zukunft der Christen im Nahen Osten sehr besorgt. "Die Lage wird von Tag zu Tag schlimmer, so dass es für mich sehr schwierig wird, mögliche Lösungen zu erblicken", erklärte er am Donnerstag bei einem Besuch in Rom.

Aus Kloster verschleppt

In Syrien seien allerdings alle Menschen unabhängig ihrer Religion Opfer des Krieges, sagte Mourad und appellierte an die EU, eine politische Lösung zu suchen. Bei seinem ersten Auftritt vor der europäischen Presse seit seiner Befreiung am 10. Oktober berichtete Mourad, wie er am 21. Mai aus seinem Kloster Deir Mar Musa nördlich von Damaskus verschleppt wurde. Sie seien gefesselt und mit verbundenen Augen vier Tage in einem Auto transportiert worden. Zu Pfingsten seien sie in der IS-Hochburg Raqqa angelangt. Dort habe man sie in einer Toilette eingesperrt.

IS-Kämpfer hätten ihnen gedroht, sie zu köpfen, wenn sie sich nicht zum Islam bekehrten. Später habe dann ein mutmaßlicher IS-Anführer - "schwarz maskiert, wie man sie von den Hinrichtungsvideos kennt" - ihn und die Mitgefangenen aber freundschaftlich begrüßt, und ihre Lage habe sich gebessert. Am Ende konnte Mourad mit Hilfe einer muslimischen Familie freikommen. Er erinnerte auch an seinen seit 2013 in Syrien verschleppten italienischen Klosterbruder Pater Paolo Dall'Oglio und bat, für ihn zu beten.
 

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