Nach Protesten in Ägypten

Christlicher Gouverneur tritt zurück

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Der Governeur der Provinz Kena war erst vor einer Woche ernannt worden.

Der christliche Gouverneur der oberägyptischen Provinz Kena (Qina), Emad Michael, ist am Dienstag nach tagelangen Protesten gegen seine Ernennung in der Vorwoche zurückgetreten. Gespräche des Innenministers Mansur al-Issawi am Vorabend in der Provinzhauptstadt Kena mit Vertretern der Protestierenden hatten zu keinem Ergebnis geführt, berichtete die Nachrichtenagentur Egynews.

Michael, ein hoher Polizeioffizier aus Kairo, hatte den bisherigen Polizeigeneral Magdi Ayub abgelöst. Dieser war der erste Gouverneur einer ägyptischen Provinz mit christlichem Hintergrund gewesen. Da er aber eng mit dem System des im Februar entmachteten Präsidenten Hosni Mubarak verbunden war, war er weder bei den Christen noch den Muslimen in Kena sonderlich beliebt.

In der südlichen Provinz leben besonders viele koptische Christen, auch kam es in der Vergangenheit dort immer wieder zu konfessionell motivierten gewalttätigen Zusammenstößen mit der muslimischen Mehrheit. Gegen die Ernennung Michaels zum neuen Gouverneur hatte sich eine merkwürdige Allianz aus muslimischen Fanatikern und Aktivisten jener Bürgerrechtsbewegung formiert, die den Sturz Mubaraks herbeigeführt hatte.

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