Bewohner der dicht besiedelten Millionenstadt entwickeln wegen Versorgungsengpässen kreative Ideen.
Hongkong. Not macht kreativ: Angesichts der Knappheit von Atemschutzmasken basteln sich viele Hongkonger derzeit ihren eigenen Mundschutz gegen das neue Coronavirus. "Ich habe die Materialien gefunden - ein Taschentuch und etwas Vlies-Stoff - und sie mit einem Draht und einem Gummiband zusammengebastelt", sagt die Hongkongerin Judy, die mit einer selbstgemachten Maske in einem Einkaufsviertel unterwegs ist.
Der Filmregisseur Tong entwickelte in der Notlage frischen Unternehmergeist: "Ich habe etwas nachgeforscht und festgestellt, dass Masken gar nicht so schwer herzustellen sind." Jedoch mangele es an einer eigenen Hongkonger Produktionslinie. Mithilfe eines Investors habe er eine Nähmaschine aus Indien importieren lassen, die ab Samstag in einem staubfreien Raum pro Minute 60 bis 80 Atemschutzmasken produzieren soll.
Reporter der Nachrichtenagentur AFP trafen in der chinesischen Sonderverwaltungszone außerdem eine Schneiderin, die Nähmuster für Atemschutzmasken an interessierte Hobby-Näher verschenkte. "Einige konnten keine Masken ergattern. Wenn sie also selber welche herstellen können, wäre das doch großartig", sagt Elase Wong.
Lange Schlangen vor den Apotheken waren in Hongkong zuletzt keine Seltenheit. Die Menschen versuchten, an die heiß begehrten Masken zu kommen, deren Preise angesichts der Epidemie in China massiv in die Höhe geschnellt waren.