Weil er während seiner Quarantäne ein öffentliches Schwimmbad besuchte, wurde ein Handelsbeamter in Nordkorea sofort zum Tode verurteilt.
Erst einmal herrscht Schock und Verwirrung. Selbst die nationale Gesundheitskommission in Peking setzt die allmorgendliche Bekanntgabe der landesweiten Virusinfektionen und Todesfälle aus - und muss erstmal stundenlang beraten. Was war passiert? Über Nacht hatte die schwer vom Coronavirus betroffene Provinz Hubei eingeräumt, dass es doch viel mehr Infizierte gibt.
Überraschend werden 15.000 Virusfälle mehr gemeldet, obwohl der Anstieg in den Tagen zuvor meist bei 2.000 gelegen hatte. Damit klettert die Zahl landesweit auf fast 60.000 Virusfälle - und mehr als 1.360 Tote.
Von einer Stabilisierung, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch am Vortag ausgemacht haben wollte, ist plötzlich keine Rede mehr. Der dramatische Anstieg erklärt sich aus einer neuen Methode, wie Virus-Fälle gezählt werden. Bisher war ein DNA-Test auf das Virus Sars-CoV-2 für eine offizielle Bestätigung nötig. Nun reicht dafür auch eine klinische Diagnose auf die Lungenkrankheit Covid-19 aus. Damit ist gemeint, dass ein Arzt eine Infektion auch anhand der Symptome, einer Computertomographie und der epidemiologischen Vorgeschichte eines Patienten bestätigen kann.
Obwohl es verhältnismäßig nur wenige Infizierte außerhalb Chinas gibt, geht die Angst weltweit herum. Besonders Chinas Nachbarn zittern und sind in Alarmbereitschaft. Allerdings scheint in Nordkorea die Angst äußerst groß zu sein. Bisher hat das Land offiziell keine Fälle des Virus bestätigt, aber Diktator Kim Jong-un, der ohnehin für seine Härte bekannt ist, greift im Kampf gegen das Coronavirus zu noch drastischeren Methoden. Wie die britische "Dailymail" berichtet, hat Kim einen Handelsbeamten zum Tode verurteilt. Der Grund: er verletzte seine Quarantänebestimmungen. Der Mann war nach seiner Reise nach China in Quarantäne gesetzt worden. Doch anstatt sich abzuschotten, soll er in ein öffentliches Bad gegangen sein. Er wurde sofort festgenommen, verurteilt und erschossen. Offiziell bestätigt wurde dies freilich nicht.