In Wien

Cyberangriff auf Atomgespräche: Iran in Sorge

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Teheran fordert in Brief an Regierungen Information über Ermittlungsergebnisse.

Der Iran hat am Freitag seine "ernste Besorgnis" über die Cyberangriffe auf die laufenden Atomgespräche zum Ausdruck gebracht. Nach Angaben der halbamtlichen Nachrichtenagentur FARS sandte das iranische Außenministerium Briefe entsprechenden Inhalts an die Regierungen Österreichs und der Schweiz, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete.

Iran fordert Ergebnisse
Teheran forderte zudem, über die Ergebnisse der Ermittlungen in dieser Angelegenheit informiert zu werden. "Der Iran will, dass alle notwendigen Maßnahmen...ergriffen werden, um so bald als möglich die Sicherheit, auch die Cybersicherheit, der Gespräche zu gewährleisten", zitierte FARS aus dem Schreiben an Österreichs Regierung.

Der iranische Botschafter bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Reza Najafi, erklärte am Freitag, für Teheran sei es nicht unerwartet gekommen, dass Israel die Atomgespräche ausspionieren werde. "Die Atomverhandlungen haben Feinde, insbesondere das Zionistische Regime will nicht, dass sie erfolgreich sind", sagte Najafi. Sie würden keine Anstrengungen scheuen, um dieses Ziel zu erreichen. Allerdings hätten die Verhandler stets die notwendigen Vorkehrungen gegen Spionageversuche getroffen.

Computervirus
Die in Russland ansässige IT-Sicherheitsfirma Kaspersky hatte am Mittwoch erklärt, bei den Atomverhandlungen sei ein Computervirus namens Duqu eingesetzt worden, um insgeheim Informationen zu sammeln. Duqu weise große Ähnlichkeit zu dem Computervirus Stuxnet auf, der im Jahr 2010 gegen das iranische Atomprogramm eingesetzt worden war und vermutlich von den Geheimdiensten der USA oder Israels entwickelt wurde.

Israel dementierte Berichte, denen zufolge es die brisanten Verhandlungen ausspionierte. Österreich und die Schweiz haben Ermittlungen eingeleitet. Laut Kapersky wurden drei Luxushotels in beiden Ländern, in denen die Atomverhandlungen stattfanden, Ziel der Cyberattacke.

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