Rechtsextremer Terrorakt

Das sind die Opfer des Moscheen-Killers

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Unter den Opfern waren Kinder, Frauen, Väter und Großväter. 

In der Al-Noor-Moschee in der neuseeländischen Stadt Christchurch waren zum Zeitpunkt des Anschlags am Freitag Muslime aus aller Welt zum Gebet versammelt. Unter den Toten waren mindestens zwei Jordanier.

Nach dem rechtsextremen Anschlag im neuseeländischen Christchurch hat der Imam einer der beiden angegriffenen Moscheen ein klares Bekenntnis zu Neuseeland abgegeben. "Wir lieben dieses Land nach wie vor", erklärte Ibrahim Abdul Halim am Samstag. Extremisten würden "niemals unser Vertrauen" erschüttern, fügte der Imam der Moschee in Linwood, einem Vorort von Christchurch, hinzu.
 
Dort hatte der Angreifer am Freitag sieben Menschen getötet. Zuvor hatte er in der Masjid-al-Noor-Moschee im Zentrum von Christchurch gezielt auf die versammelten Gläubigen geschossen. Insgesamt 49 Menschen starben und fast 50 weitere wurden verletzt.
 
In der Al-Noor-Moschee in der neuseeländischen Stadt Christchurch waren zum Zeitpunkt des Anschlags am Freitag Muslime aus aller Welt zum Gebet versammelt. Unter den Toten waren mindestens zwei Jordanier.
 
Einige Opfer des Anschlages:

Das sind die Opfer des Moscheen-Killers
© NZ Herald
Mucad Ibrahim (3). Das jüngste Opfer des Anschlages. Er war mit seinem Vater und seinem älteren Bruder in der Al-Noor-Moschee. Als er versucht vor dem Attentäter zu flüchten, wird er von tödlichen Schüssen getroffen.  

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© NZ Herald
Sayyad Milne (14) Der Vater des Jugendlichen sagte unter Tränen gegenüber Medien, dass er beim Anschlag seinen 14 Jahre alten Sohn Sayyad verloren hat.

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Husne Ara Parvin (42) Sie wurde getötet, als sie versuchte ihren Ehemann Farid Uddin, der im Rollstuhl saß, aus der Al-Noor-Moschee zu retten.

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Atta Elayyan wurde erst kürzlich Vater. Er war ein Futsal-Torhüter und war ein beliebtes Mitglied der Christchurch-Tech-Industrie.

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Naeem Rashid. Der Familienvater versuchte, dem Attentäter die Waffe zu entreißen. Er und sein Sohn starben.

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© NZ Herald
Haroon Mahmood (40) war als Assistent am Canterbury College, einer Privatschule für Englisch- und Business-Studenten, tätig. Er lässt eine Frau und zwei Kinder zurück.

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© NZ Herald
Daoud Nabi (71) warf sich in die Kugeln des Attentäters, um die Mitglieder seiner Gemeinde, die er so liebte, zu schützen. Seinen Akt der Selbstlosigkeit bezahlte er mit dem Leben. Der Afghane, der in den 80er-Jahren vor dem Krieg in seinem Heimatland nach Neuseeland floh, starb mit 71 Jahren im Kugelhagel.

Andere Gläubige entkamen knapp dem Angriff. Unter ihnen waren 17 Mitglieder des Kricket-Teams von Bangladesch, deren Mannschaftsbus gerade bei der Moschee ankam, als die Schüsse fielen. Seine Spieler hätten gesehen, wie "blutende Menschen aus der Moschee kamen", berichtete Manager Khaled Mashud. Vorsichtshalber seien alle dann im Bus in Deckung gegangen.

Der Name des Attentäters wurde offiziell noch nicht bekanntgegeben, doch bestätigte Australiens Premierminister Scott Morrison, dass es sich um einen australischen Staatsbürger handle. Er beschrieb den Mann als "extremistischen, rechtsgerichteten, gewalttätigen Terroristen". Internationale Medien gaben den Namen des mutmaßlichen Täters mit Brenton Tarrant an.

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© Screenshot
Der Attentäter Tarrant (28)

Hass-Manifest

Vor seinem Anschlag veröffentlichte der Mann ein 74-seitiges Hass-Manifest, aus dem deutlich wird, dass der Angriff Muslimen galt. Zugleich ruft er darin zu Anschlägen auf ranghohe Politiker auf, die er als "Feinde unserer Rasse" bezeichnet. Ganz oben auf der Liste stehe Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel, erklärte er.

Überschrieben ist das Hass-Manifest mit "The Great Replacement" (Der große Austausch). Der Titel geht auf eine aus Frankreich stammende rechtsextreme Verschwörungstheorie zurück, wonach die Bevölkerung in Europa durch Zuwanderer ersetzt werden soll, deren Geburtenrate deutlich höher sei.

Attentäter arbeitete als Fitnesstrainer

Sich selbst beschreibt er in dem Manifest als 28-jährigen gebürtigen Australier aus einer einkommensschwachen Arbeiterfamilie. Nach eigenen Angaben war er mehrere Jahre in Frankreich, Spanien und Portugal unterwegs. Die Behörden in Sofia leiteten wegen einer Bulgarienreise Ermittlungen ein. Australischen Medienberichten zufolge arbeitete er, bevor er nach Neuseeland kam, als Fitnesstrainer im australischen Ort Grafton nördlich von Sydney.

Auf Bildern von den Waffen des Täters sind darauf handgeschriebene Namen von mehreren historischen Militärvertretern und historischen Ereignissen zu erkennen. Viele von ihnen erinnern an die Tötung von Muslimen, darunter die Beschriftung "Vienna 1683", die auf das Ende der Belagerung Wiens durch die Osmanen verweist.

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