Protestzug durch Innenstadt

Demonstration in Turin für Bahnverbindung nach Lyon

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Mehrere tausend Personen nahmen an einer Demo für den Bau einer Bahnverbindung nach Lyon teil. 

Mehrere tausende Personen, darunter viele Unternehmer und Anhänger der rechten Regierungspartei Lega, haben sich am Samstagvormittag in Turin an einer Demonstration für den Bau der Hochgeschwindigkeitslinie Turin-Lyon (TAV) beteiligt, einer Teilstrecke des EU-Korridors Lissabon-Kiew. Organisiert wurde die Kundgebung von Anhängern der Bewegung "Si TAV", die sich für den Bau der Bahntrasse einsetzt.
 
Die Demonstranten zogen durch die Innenstadt und skandierten Slogans für den Bau des großen Infrastrukturprojekts, gegen das sich die Regierungspartei Fünf Sterne wehrt. Unternehmer betonten, dass die Bahntrasse für Italiens Exporte in Richtung Frankreich von wesentlicher Bedeutung sei.
 
Die Zukunft des großen Bahninfrastrukturprojekts zwischen Turin und Lyon sorgt seit Monaten für Spannungen in der italienischen Regierungskoalition. Die rechte Lega hält an dem Projekt fest, die Fünf-Sterne-Bewegung hat eine andere Meinung. Sie meint, das Projekt sollte wegen der hohen Kosten gestoppt werden. Ein Rückzug, wie ihn die Fünf-Sterne-Bewegung fordert, würde Italien wegen der hohen Strafen teuer zu stehen kommen.
 
Kurz vor Ablauf einer wichtigen Vergabefrist Anfang März beschloss die Regierung in Rom, die Entscheidung über die Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke um sechs Monate zu verschieben. Das Projekt soll mit Frankreich erneut diskutiert werden. Der Fünf-Sterne-Chef und Arbeitsminister Luigi Di Maio meinte, das vor 30 Jahren geplante Infrastrukturprojekt sollte überdacht werden.
 
Seit Jahren kommt es immer wieder zu Protestaktionen gegen die Bahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke im piemontesischen Susa-Tal. Demonstranten befürchten bei dem Bahnprojekt Eingriffe zulasten der Natur.
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