Der Sohn eines Hamas-Funktionärs lieferte Informationen an den israelischen Geheimdienst Mossad.
Der Sohn eines Mitbegründers der radikalen Palästinenserorganisation Hamas ist nach seinen Enthüllungen über seine Spitzeltätigkeit für den israelischen Geheimdienst Mossad auf Flucht. Er habe bewaffnete Bodyguards angeheuert und wechsle ständig das Quartier, sagte Mosab Hassan Yousef der israelischen Tageszeitung "Haaretz" (Freitag). Der heute 32-Jährige hatte sich aus Angst vor einem Attentat aus dem Westjordanland in die USA abgesetzt.
Ranghohe Mitglieder verraten
Yousef hat nach eigener Darstellung
von 1996 an zehn Jahre lang unter dem Tarnnamen "Der grüne Prinz" Pläne und
Verstecke von militanten Palästinensern an Israel weitergegeben. Mit Hilfe
dieser Informationen seien Anschläge verhindert und ranghohe Mitglieder der
beiden größten Palästinenserorganisationen Fatah und Hamas festgenommen oder
getötet worden. Die Hamas sowie Vertreter anderer Organisationen bestreiten
die Darstellung von Yousef, ein Topagent Israels gewesen zu sein.
Der Vater von Yousef verbüßt nach dem Verrat seines Sohnes eine Gefängnisstrafe in Israel. Scheich Hassan Yousef gehörte zu den Gründern der radikalen islamischen Organisation. Nachdem sich sein Sohn öffentlich als Spitzel geoutet hatte, hat Scheich Hassan seinen Sohn vor einer Woche verstoßen. "Mein Vater, der Scheich, ist gezwungen worden, mich zu verstoßen", sagte Yousef der "Haaretz". "Ich liebe meinen Vater, aber seine Bewegung ist arrogant und böse." Yousef war vom Islam zum Christentum übergetreten und kündigte an, "den Gott des Hasses, den Gott des Islam, mit allen Mitteln bekämpfen zu wollen.