Lang (28) ist die jüngste Parteivorsitzende in der über 40-jährigen Parteigeschichte der Grünen.
Berlin. Die deutschen Grünen haben die Bundestagsabgeordnete Ricarda Lang zur neuen Parteivorsitzenden gewählt. Bei einem digitalen Parteitag erhielt die 28-Jährige am Samstag 552 Ja-Stimmen und damit rund 76 Prozent Zustimmung. Sie ist die jüngste Parteivorsitzende in der über 40-jährigen Parteigeschichte der Grünen. Lang trat ohne Gegenkandidatin an.
In ihrer Bewerbungsrede rief Lang die Grünen auf, die Verbindung von Klimaschutz und Gerechtigkeit zur Grundlage ihrer Politik zu machen. "Wir müssen den falschen Widerspruch zwischen Klimaschutz und Sozialem auflösen", sagte sie. "Wir müssen jetzt beweisen, dass es geht." Regieren in der Koalition mit SPD und FDP sei keine Strafe, sondern eine große Chance: "Wir sind nicht nur bereit, sondern wir haben richtig Lust darauf." Die Grünen müssten den Menschen Halt und Zuversicht geben: "Wir stehen für Veränderung, auch in schwierigen Zeiten."
Für den zweiten Platz in der Doppelspitze in der Parteiführung kandidieren zwei Männer. Als aussichtsreichster Kandidat gilt der Außenpolitiker Omid Nouripour. Die bisherigen Parteivorsitzenden, Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck, traten nicht erneut an. Sie kandidieren aber für den Parteirat, der den Bundesvorstand berät und damit Einfluss nimmt auf die Parteipolitik.