EU-Boss Juncker ist am Mittwoch bei Trump. Heiko Maas appelliert: EU müsse Grenzen setzen.
Im Handelsstreit mit den USA hat die deutsche Regierung die Europäische Union zu einer harten Haltung aufgefordert. "Die EU muss sich wehren und darf sich nicht erpressen lassen", sagte Außenminister Heiko Maas (SPD) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Wir müssen die EU zusammenhalten und uns gemeinsam selbstbewusst gegen Strafzölle wehren." EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker trifft am Mittwoch im Weißen Haus in Washington mit US-Präsident Donald Trump zusammen, um eine weitere Eskalation des Handelsstreits abzuwenden.
Trump hat bereits vor dem Spitzentreffen deutlich gemacht, dass er nicht vor weiteren Zöllen zurückschrecken werde, sollten die Handelspartner den USA keine Zugeständnisse machen. Maas sagte: "Klar ist, dass die EU in diesem Fall gezwungen wäre, Gegenmaßnahmen zu ergreifen." Er fügte hinzu: "Wir müssen der Methode Trump Grenzen setzen. Er muss sehen, dass es ihm nicht gelingt, Europa zu spalten."
Auch Amerika könne nur verlieren, "wenn wir uns gegenseitig mit Strafzöllen überziehen". Maas begann am Dienstag eine Reise nach Japan und Südkorea. "Eine der wichtigen Aufgaben der deutschen Außenpolitik wird es künftig sein, ein Bündnis zum Erhalt der multilateralen Weltordnung zu formieren", sagte der Minister. "Wir werden die USA nicht ersetzen, aber wir können versuchen, die größten Lücken zu schließen."