Tripolis-Tragödie

Die letzten Urlaubstage vor dem Crash

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Wie der neunjährige Ruben - der einzige Überlebende des schrecklichen Flugzeugabsturzes in Lbyen - die Tage vor dem Horror-Crash verbrachte.

Die Familie van Assouw aus dem holländischen Tilburg hatte ihren Camping-Tour durch Südafrika lange geplant. Es sollte vor allem etwas ganz Besonderes für die beiden Buben Enzo und Ruben werden.

Doch ihr Traumurlaub endete fatal: Beim Rückflug nach Holland verunglückt die Maschine beim Zwischenstopp in Tripolis. 103 Menschen kommen ums Leben – darunter fast die ganze Familie van Assouw. Nur der kleine Ruben überlebte wie durch ein Wunder den Horror-Crash.

Rubens Vater Patrick van Assouw († 40) führte während ihrer Camping-Tour durch Südafrika Tagebuch und stellte es kurz vor der Heimreise online. "Ons gaan op vakansie na Suid Afrika“ hat er es genannt – "Wir fahren in Urlaub nach Südafrika“. Hier einige Auszüge daraus:

Sonntag, 2. Mai
Ganz viele Tiere heute gesehen. Ganz spannend waren zwei Nashörner, die sehr schnell liefen und uns anstarrten und nicht so genau wussten, wo sie eigentlich lang laufen wollten.

Montag, 3. Mai
Nach vielen Tieren, die wir beobachtet haben, waren wir an der Crocodile Bridge. Hier haben wir beschlossen, den Park noch nicht zu verlassen, sondern erst mal dort zu bleiben. Unterwegs an einem Aussichtspunkt waren wir mit einem Ranger unterwegs. Ein Krokodil gesehen. Dann weitergefahren nach Barbeton. Unterwegs ein enormer Regenguss mit Unwetter.

Dienstag, 4. Mai
Heute gehen wir über die Grenze nach Swasiland. Durch die Berge, was wirklich schön war, kamen wir nach etwa einer Stunde an die Grenze von Südafrika. Hier mussten wir uns wieder kontrollieren lassen, ebenso das Auto, die Pässe angeguckt. (...) Wir sind urplötzlich in einem anderen Land, die Straßen sind anders, nicht gut erhalten, die Häuser sind anders, die Landschaft ist schöner. Was uns sehr auffällt, ist, dass die Menschen sehr freundlich sind...

Donnerstag, 6. Mai
Heute fahren wir nach St. Lucia ans Meer. Gegen halb eins lagen wir am fast menschenleeren Strand. Später kamen viele Mädchen und Jungen nach der Schule zum Schwimmen. Einige Mädchen haben gemeinsam mit Ruben und Enzo noch am Strand gesessen und unsere Jungs ein bisschen ausgehorcht. Wo kommt ihr her? Wie heißt ihr? Wollen wir Freunde werden? Wie heißt deine Schule? Später haben wir von allen ein wunderschönes Foto gemacht, Enzo hat unsere Emailadresse weitergegeben. Bin sehr neugierig ob wir jemals von ihnen hören.

Freitag 7. Mai
Heute haben wir einen Ruhetag eingelegt. Wir bleiben hier, um an den Strand zu gehen. Leider ist heute sehr viel Wind, man wird vom Sand "paniert".

Sonntag, 9. Mai
Heute fahren wir den Sani Pass nach Lesotho. Was für ein gewaltiger Fleck, zwischen den Felsen durch, wacklige Pfade: Kein Wunder, dass hier nur Allrad-Fahrzeuge fahren dürfen. Oben angekommen, haben wir 2 Stunden verbracht, genossen Toast und guten Kaffee im höchsten Pub in Afrika. Es war saukalt, besonders durch den scharfen Wind, es hat einen aus den Klamotten geweht. Auf dem Gipfel eine gewaltige Aussicht – ein wunderbares Muttertagsgeschenk. Auf dem Weg zur Grenze holten wir uns einen Platten. Das halbe Auto ausgeladen, um an den Wagenheber zu kommen. Aber es ist geglückt! An der Grenze Pässe abstempeln lassen: Wir haben in einem Urlaub noch nie so viele Stempel bekommen. Um viertel vor vier wieder am Campingplatz und endlich wieder in der Zivilisation... Wir haben Internet.

In einem Rutsch das ganze Tagebuch gepostet mit einigen Fotos dabei. Die Sprache, die du hier liest, ist natürlich südafrikanischer Dialekt.“

Das Tagebuch endet hier.

Am Mittwoch, den 11. Mai, steigen die van Assouws in den Afrikiyah-Jet, der sie nach Hause bringen soll. Doch die Maschine kommt nur bis Tripolis und zerschellt an der Landebahn.

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Die Ärzte glauben, dass Ruben wieder völlig gesund wird.

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Er blinzelt und hebt schwach seinen Arm - Ruben ist das Wunder von Tripolis.

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