Die schönsten Flussfahrten durch den Balkan fanden auf der Drina statt- einem Fluss, der einst für die absolute Naturidylle stand. Mittlerweile verschmutzen rund 10. 000 Kubikmeter Müll den See und verseuchen das Ufer.
Der Fluss Drina ist mit 346 Metern der längste Nebenfluss der Save. Er fließt aus den Gebirgen Montenegros durch Serbien und Bosnien. Und aus all diesen drei Ländern landet seit Jahren nun illegal Müll in dem einst traumhaften Fluss. Das Bild des Schreckens stellt Umweltschützer vor eine kaum lösbare Aufgabe.
Der Fluss fließt auch durch die Kleinstadt Višegrad in Bosnien-Herzegowina, diese Lage gilt als besonders brisant. Denn hier liegt ein Wasserkraftwerk, wo sich momentan mehr als 10.000 Kubikmeter Müll im Wasser gesammelt haben. Das einst klare Wasser ist inzwischen zu einer braunen Brühe mutiert, bestehend aus Plastikflaschen, Altreifen und weiterem Restmüll. Dazu kommen außerdem elektronische Geräte, sogar Kühlschränke schwimmen in der Drina.
Auch heftige Unwetter und Überflutungen am Balkan seien schuld an der Verschmutzung des Flusses. Denn diese sollen alles an Müll in die Dirna gestürmt haben, was zuvor nicht nagelfest in der Nähe des Flusses herumlag.
Višegrad alleine gelassen
Die städtische Regierung beklagt sich, sie würde mit dem Müll aus gleich drei Ländern alleine gelassen werden. Sie seien mit den Abfällen maßlos überfordert, heißt es in lokalen Medien. Denn Mist aus Serbien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro schwimmt darin.
So wird die Drina nun zur Zerreißprobe auf politischer Ebene. Lösungen für die Umwelt-Katastrophe gibt es momentan noch nicht.
Beschämend für uns alle
Auch Umweltschützer äußern sich zu dem Umwelt-Dilemma. Dejan Furtula von der Umweltgruppe "Eko Centar Višegrad" meldet sich in einem Interview mit ZDF zu Wort: "Das ist nicht nur eine große Gefahr für Umwelt und Gesundheit, sondern auch sehr beschämend für uns alle."