Seilbahn-Unglück

Notbremse von Chefs persönlich manipuliert

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Das Unglück geschah, weil der Betrieb der Seilbahn nicht verzögert werden sollte. 

Der Schock sitzt tief. 14 Menschen starben bei der Seilbahn-Katastrophe am Lago Maggiore. Die aktuellen Erkenntnisse machen noch fassungsloser: Das Unglück hätte verhindert werden können, die Betreiber manipulierten die Bahn absichtlich. Mittwoch um 4.00 Uhr Früh nahm die Polizei drei Menschen fest.

Blockiert.

Im Gefängnis sitzen Luigi N. (56), der Eigentümer der Betreibergesellschaft Ferrovie del Mottarone, Direktor Gabriele T. (63) und der Cheftechniker Enrico P. In einer ersten Befragung gaben sie alles zu: „Sie haben gestanden, dass sie die Notbremse manipuliert haben“, sagt ein Ermittler im TV-Sender RAI 3.

Die leitende Staatsanwältin Olimpia Bossi beschreibt Details: „Fotos zeigen, dass das Notbremssystem offenbar manipuliert war in dem Sinne, dass die Metallgabel, die die Bremsen blockierte, dort fixiert worden war.“

Seilbahn hatte zuvor einige Fehlfunktionen

Geldgier. Wie die Ermittler herausfanden, hat es davor einige Fehlfunktionen der Bremse gegeben, der Betrieb war jedes Mal unterbrochen. Auch am Samstag, einen Tag vor dem Unglück, soll es zu so einer Fehlfunktion gekommen sein. Das wollten die Verantwortlichen am sonnigen Sonntag wohl aus Geldgier verhindern.
Polizei-Kommandant Alberto Cicognani: „Der Inhaber sagte, okay, es ist ein Problem, aber nicht so gravierend. Das Wetter ist schön, die Saison beginnt, wir machen dennoch auf. Jetzt ist das passiert, was nicht passieren sollte. Sie sind der fahrlässigen Tötung beschuldigt.“

Am Sonntag um 12.04 Uhr riss das Zugseil der Bahn. Die Gondel stürzte wegen der manipulierten Notbremse 54 Meter hinab. Von 15 Passagieren überlebte nur der Bub Eitan 

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