Mord an BBC-Journalisten

Drei Männer in Afghanistan verurteilt

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Ein Sondergericht in Afghanistan hat in erster Instanz drei Männer verurteilt, die an dem Mord an einem afghanischen BBC-Journalisten beteiligt gewesen sein sollen. 

Das bestätigte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Jamshid Rassuli, am Donnerstag.

Ein Angeklagter war von dem Gericht in der Provinz Parwan zum Tode verurteilt worden, zwei weitere zu je 30 und 6 Jahren Freiheitsstrafe. Nähere Angaben über die Männer, ihre Motive oder eine mögliche Verbindung zu Terrorgruppen machte der Sprecher vorerst nicht.
 

Fünf Mitarbeiter des Senders getötet

Der Journalist Ahmad Shah war im April des Vorjahres in der östlichen Provinz Khost von zwei Männern auf einem Motorrad erschossen worden, als er gerade mit dem Rad nach Hause fuhr. Shah war laut BBC der fünfte Mitarbeiter, der seit Beginn des Bürgerkrieges Anfang der 1990er-Jahre in Afghanistan ums Leben kam.

Neun Tote nach Doppelanschlag

Die radikalislamischen Taliban bestritten damals jegliche Beteiligung an seiner Ermordung. Am gleichen Tag kamen in der Hauptstadt Kabul bei einem Doppelanschlag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) weitere neun Journalisten ums Leben, darunter ein Fotograf der französischen Nachrichtenagentur Agence France Presse (AFP).

Afghanistan war 2018 das Land mit der höchsten Zahl getöteter Journalisten. Insgesamt kamen laut der Internationalen Journalisten-Föderation (IFJ) 16 Reporter und Medienschaffende unter anderem bei Bombenanschlägen oder durch gezielte Tötungen ums Leben.
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