"Ein Versehen"

Drogenboss kam gegen Kaution frei und flüchtete

Teilen

Karim Bouyakhrichan alias "Taxi" stand auf der Most-Wanted-Liste von Interpol. Noch bevor er in Spanien verurteilt wurde, konnte er flüchten - weil er "versehentlich" gegen Kaution freigelassen wurde.

In den Niederlanden war Bouyakhrichan einer der meistgesuchten Verbrecher überhaupt. Für die sogenannte "Mocro-Mafia" dürfte er in Milliardenhöhe Kokain aus Südamerika nach Europa geschmuggelt haben. Vor kurzem wurde er in Spanien gefasst und verhaftet, wo ihm trotz Auslieferungsgesuch der Niederländer der Prozess gemacht werden sollte.

Anklage: Drogenhandel und Geldwäsche

In einem Gefängnis in Marbella wartete "Taxi" - wie Bouyakhrichans Spitzname lautet - darauf, dass ihm der Prozess gemacht wird. Gegen ihn besteht der Verdacht der Geldwäsche. Um Gewinne aus dem Drogenhandel zu "waschen", soll er über 170 Immobilien im Wert von 50 Millionen Euro gekauft haben, wie der "Spiegel" berichtete. 

Für 50.000 Euro Kaution freigelassen

Ohne sich mit den hiesigen oder internationalen Behörden abgesprochen zu haben, stimmte der Richter dem Antrag auf Kaution zu, den die Anwälte von "Taxi" an ihn gestellt hatten. "Versehentlich", wie es heißt. 50.000 Euro musste "Taxi" zahlen und dazu seinen Reisepass abgeben, um zurück auf die Straße zu dürfen. Laut der spanischen Tageszeitung "El Pais" hatte der Richter dahingehend keine Bedenken. Jetzt sei Bouyakhrichan allerdings untergetaucht und spurlos verschwunden, er wird derzeit per internationalem Haftbefehl gesucht.

Niederländische Prinzessin in Gefahr

2022 sorgte die "Mocro-Mafia" für mediales Aufsehen, als sie die die niederländische Kronprinzessin Amalia bedrohte. Angeblich wollte die kriminelle Organisation die junge Frau dazu benutzen, um die Freilassung eines Drogenbosses zu erzwingen. Ob Amalia wegen der jüngsten Ereignisse rund um "Taxi" wieder in Gefahr schwebt, ist derzeit noch nicht abzuschätzen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten