Ferngezündet

Dt. Soldaten starben durch Sprengfalle

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Die deutsche Bundeswehr gab neue Details über die tödlichen Angriffe bekannt.

Die am Donnerstag in Afghanistan getöteten und verletzten deutschen Bundeswehrsoldaten haben an einer 3.000 Mann starken Großoffensive teilgenommen. An der Operation nahe der Stadt Baghlan waren die afghanische Armee sowie ISAF-Kräfte aus den NATO-Staaten USA, Ungarn, Schweden, Belgien und Kroatien beteiligt. Dies berichtete der Sprecher von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, Steffen Moritz, am Freitag in Berlin. Die Bundeswehr war in Kompaniestärke dabei, also mit rund 100 bis 200 Mann.

Der tödliche Angriff lief nach den Worten des Sprechers anders ab, als zunächst mitgeteilt. Der gepanzerte "Eagle"-Jeep wurde gegen 14.30 Uhr Ortszeit nämlich nicht von einer Rakete getroffen, sondern fuhr als letztes Fahrzeug einer Kolonne an einer Sprengfalle vorbei, die offensichtlich ferngezündet wurde. Dabei wurden drei deutsche Soldaten getötet und fünf teils schwer verletzt. Sie wurden von US-Hubschraubern geborgen.

Der vierte getötete Soldat verlor gut drei Stunden später gegen 18.00 Uhr Ortszeit an einer anderen Stelle im Gefechtsgebiet rund um Baghlan sein Leben. Er saß im hinteren Teil eines gepanzerten Bundeswehr-Sanitätsfahrzeugs Typ "Yak", das mit Mörsergranaten und Panzerfäusten beschossen und am Heck getroffen wurde. Dabei wurde er tödlich verletzt. Der Fahrer und Beifahrer blieben unverletzt. Diese Kolonne war unterwegs, um den zuvor gesprengten "Eagle"-Jeep zu bergen.

Moritz sagte, in der Region hätten sich Aufständische festgesetzt. Diese seien inzwischen in der Lage, komplexe militärische Operationen durchzuführen. Über ihre Zahl konnte er keine Angaben machen. Ziel der Operation der afghanischen Armee und von ISAF-Kräften sei es, diese zu bekämpfen und zu vertreiben.

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