Lesben und Schwule dürfen künftig in allen 50 US-Staaten heiraten.
In einer historischen Entscheidung hat der Oberste Gerichtshof der USA die Homo-Ehe in allen Bundesstaaten legalisiert. Der Supreme Court erklärte am Freitag die Homo-Ehe für vereinbar mit der US-Verfassung. Damit ist das in 13 von 50 Bundesstaaten geltende Verbot der Homo-Ehe hinfällig. Die Entscheidung fiel mit fünf zu vier Stimmen.
Vor dem Gebäude des Obersten Gerichtshofs mitten in Washington brachen Befürworten der Homo-Ehe in Jubel aus und schwenkten Regenbogenfahnen. US-Präsident Barack Obama sprach auf dem Onlinedienst Twitter von einem "großen Schritt in unserem Marsch hin zur Gleichbehandlung". Schwule und lesbische Paare hätten "das Recht zu heiraten, so wie alle anderen".
Die Entscheidung der Höchstrichter beendet einen jahrelangen Streit über die Gleichstellung von homosexuellen und heterosexuellen Paaren, der unter anderem in mehreren Volksabstimmungen ausgefochten wurde.
Das Votum kam zustande, weil sich der konservative Richter Anthony Kennedy den vier linksliberalen Richtern angeschlossen hatte. In ihrer Mehrheitsmeinung schrieben sie, das der im 14. Zusatzartikel der US-Verfassung festgeschriebene Gleichbehandlungsgrundsatz alle Bundesstaaten zur Legalisierung gleichgeschlechtlicher Ehen verpflichtet. Der Wortführer der Konservativen im Supreme Court, Anthony Scalia, bezeichnete die Entscheidung als "Bedrohung der amerikanischen Demokratie". Er wurde ebenso überstimmt wie der Vorsitzende des Höchstgerichts, John Roberts.
Obama: "Amerika sollte sehr stolz sein"
US-Präsident Barack Obama hat die Entscheidung als Sieg des ganzen Landes gefeiert. "Amerika sollte sehr stolz sein", sagte Obama. "Diese Entscheidung wird dem bisherigen Flickenteppich an Regelungen ein Ende bereiten." Bei seiner Wahl im Jahr 2008 hatte er sich noch gegen die Ehe für Homosexuelle ausgesprochen, war vor seiner Wiederwahl 2012 aber ins Lager der Befürworter gewechselt.