Die Professorin soll eine Studentin aufgefordert haben, das Kopftuch abzunehmen.
An der Universität in Würzburg ist ein wilder Streit entbrannt. Wie die „Augsburger Allgemeine“ berichtet, soll eine Politik-Professorin alle Studierenden gebeten haben, ihre Kopfbedeckungen abzunehmen. Eine türkischstämmige Studentin weigerte sich allerdings. Daraufhin eskalierte die Situation.
Die Professorin soll zu ihr gesagt haben, dass in Deutschland Kirche und Staat getrennt seien und religiöse Symbole an der Uni nichts zu suchen hätten. Daraufhin berief sich die Studentin auf die Religionsfreiheit. Das Kopftuch sei ihre Form der Religionsausübung. Gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“ erklärte sie: „Es ist meine eigene freie Entscheidung. Niemand zwingt mich dazu, auch nicht meine Eltern.“
Ihr Standpunkt wurde von zahlreichen ihrer Kollegen im Hörsaal unterstützt. Einige verließen aus Solidarität gar den Saal.
Die Professorin bedauert den Vorfall, bestreitet allerdings, die Studentin aufgefordert zu haben, das Kopftuch abzunehmen. „Seit vielen Jahren pflege ich in meinen Vorlesungen, die Zuhörer um die Abnahme von Kopfbedeckungen zu bitten, als Zeichen des Respekts vor einer universitären Einrichtung und vor mir als vortragender Professorin“, erklärte sie in einer schriftlichen Stellungnahme.
Die Uni Würzburg beteuert die herrschende Religionsfreiheit in der Institution. Das Tragen eines Kopftuches sei in keiner Weise verboten oder verstoße gegen irgendwelche Regeln der Universität. Ein Verständnis für unterschiedliche Kulturen und Nationalitäten gehöre zum Leitbild der Universität.