Ausbruchsversuch

Häftlinge wollten sich absichtlich infizieren

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Die Insassen in Kalifornien hofften dadurch auf Entlassung

Kalifornische Häftlinge haben in der Hoffnung auf eine Entlassung versucht, sich absichtlich mit dem Coronavirus zu infizieren. Die Insassen der Haftanstalt in Castaic nördlich von Los Angeles hätten fälschlicherweise geglaubt, dass weitere Gefangene freigelassen würden, wenn sie sich mit dem Virus ansteckten, sagte Bezirkssheriff Alex Villanueva am Montag.
 
Im Bezirk Los Angeles waren zuvor mehr als 5.000 Gefangene freigelassen worden, um eine massive Ausbreitung des Virus in den Haftanstalten zu verhindern. Derzeit sitzen dort noch 11.700 Menschen hinter Gittern, 357 wurden positiv auf das Coronavirus getestet.
 
 

21 Häftlinge positiv getestet

Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie mehrere Gefangene der Anstalt in Castaic dicht beisammensitzen und aus einem gemeinsamen Einwegbecher trinken. Außerdem schnüffeln sie an einer gebrauchten Gesichtsmaske. Mindestens 21 Häftlinge aus dem Gefangenentrakt, aus dem das Video stammt, wurden laut Villanueva positiv auf das Virus getestet. Auf einem weiteren Video ist zu sehen, wie Gefangene heißes Wasser trinken, um kurz vor einer medizinischen Untersuchung ihre Körpertemperatur zu erhöhen.
 
Das Vorgehen der Männer kam ans Licht, als die Behörden einen Anstieg der Infektionsfälle in Haftanstalten untersuchten. Fast 40 Prozent der im Bezirk Los Angeles Inhaftierten befinden sich derzeit in Quarantäne. Die Häftlinge haben die Vorwürfe bisher nicht eingeräumt. Aktivisten warfen den Behörden deshalb vor, die Insassen zu "dämonisieren".
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