Boko Haram

Enführte Mädchen wurden verheiratet

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Boko Haram zwang entführte Mädchen zur Konvertierung und Heirat.

Die vor einem Jahr entführten Schülerinnen aus dem nigerianischen Ort Chibok sind laut einer Augenzeugin von der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram zwangsverheiratet worden. Die mehr als 200 überwiegend christlichen Mädchen wurden auch zum Übertritt zum Islam gezwungen, wie Liatu Andrawus einer Agentur sagte.

Augenzeugenbericht
Die 23-jährige Nigerianerin war nach eigenen Angaben selbst mehrere Monate in der Gewalt der Islamisten und musste einen der sunnitischen Kämpfer heiraten. Später gelang ihr die Flucht.

Sie habe die Mädchen aus Chibok Ende des vergangenen Jahres in einer Koran-Schule in der nordöstlichen Stadt Gwoza getroffen, sagte Andrawus. "Fast alle waren verheiratet worden." Die Schilderung der jungen Frau konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.

Offensive gegen Miliz
Die Boko-Haram-Hochburg Gwoza wurde nach Angaben der Regierung inzwischen vom Militär eingenommen. Viele Gebiete im Nordosten Nigerias sind jedoch weiter umkämpft. Experten nehmen an, dass die Boko-Haram-Kämpfer in Gwoza mit ihren Geiseln geflohen sind.

Andrawus ist die erste bekannte Zeugin, die Informationen zum Schicksal der am 14. April entführten Mädchen geben konnte. Die Entführung hatte weltweit für Entsetzen gesorgt. Die Mädchen wurden jedoch auch trotz einer von Prominenten wie US-First-Lady Michelle Obama unterstützten globale Kampagne ("Bring back our girls") nicht wiedergefunden.
 

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