Eingeschneit

Englische Pub-Gäste verbrachten dritte Nacht in Pub

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"Leute kamen als Fremde und werden als Freunden wieder gehen"

Wegen Schnee und Wind am Wochenende haben Besucher eines Pubs in Nordengland eine dritte Nacht in einem Pub verbringen müssen. Wie die Wirtin des Tan Hill Inn, Nicola Townsend, am Montag im BBC-Radio sagte, sei noch unklar, wann die Straße zu dem im Nationalpark Yorkshire Dales gelegenen Lokal freigeräumt werden kann. Die rund 60 Gäste waren nach dem Auftritt einer Oasis-Cover-Band am Freitagabend gestrandet.

Der Herbststurm "Arwen" hatte auch in anderen Landesteilen Großbritanniens für Verkehrschaos gesorgt und den Strom in vielen Haushalten ausfallen lassen. Die Pub-Besucher vertrieben sich die Zeit mit Karaoke, Pub-Quiz und Brettspielen, wie Townsend berichtete. Viele von ihnen hatten ohnehin ein Zimmer für die Nacht auf Samstag in der Gaststätte mit Hotel gebucht. Andere schliefen teils auf Sofas oder auf Matratzen auf dem Boden.

"Wir haben eine Menge zu essen", sagte Townsend dem britischen Sender ITV. "Es klingt ein bisschen wie ein Klischee, aber die Leute kamen als Fremde und werden als Freunden wieder gehen." Eine Frau soll sogar den Wunsch geäußert haben, gar nicht mehr zu gehen. Eine Gruppe von mehreren Personen, die ein Baby bei sich hatten, sei aber inzwischen mithilfe von Spezialfahrzeugen abgereist. Den Alkoholausschank habe sie auf die Zeit nach 15.00 Uhr beschränkt, fuhr Townsend fort.

Auf Bildern war zu sehen, wie sich der Schnee um Autos und das Pub-Gebäude auftürmte. Das eigentliche Problem sei der Wind gewesen, erläuterte Townsend. Der habe den Schnee an Hindernisse geweht, darunter auch an das Gebäude und die drum herum geparkten Fahrzeuge.

Der angeblich höchst gelegene Pub Englands war häufig Kulisse für Werbespots. Einer davon handelte von einer Gruppe von Besuchern, die eingeschneit werden und dann unfreiwillig eine schöne Zeit miteinander verbringen. Das scheint nun zumindest teilweise Realität geworden zu sein.

Drei Tage nach dem heftigen Herbststurm ist in Zehntausenden britischen Haushalten noch immer die Stromversorgung unterbrochen. Der Energy Networks Association zufolge waren am Montagnachmittag noch rund 155.000 Haushalte im Land ohne Strom, nachdem am Freitag der Sturm Arwen gewütet hatte. Die Organisation beschrieb die Störungen als erheblichste in Großbritannien seit 2005. Wann sich die Situation entspannen würde, war zunächst unklar. "Tausende Ingenieure sind dabei, so schnell wie möglich die Stromversorgung wieder herzustellen", sagte ein Sprecher. Außerdem sei man mit Hubschraubern und Drohnen unterwegs, um die Schäden zu untersuchen.

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