Paulo Preira Cristovão machte sich als Ermittler im Fall der verschwunden Maddie McCann einen Namen – Jetzt wurde er zu 7,5 Jahren Haft verurteilt.
Cascais (Portugal). Der portugiesische Ex-Polizist Paulo Preira Cristovão (51) war einer der Kriminalbeamten, die das Verschwinden der kleinen Maddie McCann aus einer Ferienwohnung in Portugal, untersuchte. Cristovão machte sich vor allem durch seine Kritik an Maddies Eltern einen Namen und schrieb im Jahr 2008 sogar ein Buch ("Estrela da Madeleine" – "Der Stern von Madeleine"), in dem er unter anderem behauptete, dass Maddie tot und ihre Leiche im Meer versenkt worden sei. Unter anderem forderte Cristovão die Festnahme von Maddies Eltern aufgrund der Vernachlässigung ihrer Fürsorgepflicht.
Jetzt wurde der Ex-Cop zu einer Freiheitsstrafe in der Höhe von 7,5 Jahren verurteilt. Der Grund: Er soll der Chef einer gewalttätigen Einbrecher-Bande, die in Lissabon ihr Unwesen trieb, sein.
Falsche Durchsuchungsbeschlüsse
Cristovão steht im Verdacht, gemeinsam mit 17 anderen Angeklagten, mehrere Razzien mit gefälschten Durchsuchungsbeschlüssen durchgeführt zu haben. Die Band sackte Geld und Wertgegenstände in der Höhe von mindestens 100.000 Euro ein und soll in einem Fall sogar für die Entführung eines Paares und dessen Tochter verantwortlich sein. Alle Angeklagten wurden mittlerweile verurteilt – Zwei Ex-Polizisten wandern für 17 bzw. 16 Jahre hinter Gitter. Der ehemalige Ermittler im Fall Maddie reagierte auf sein Urteil "schockiert und überrascht": Cristovão räumte zwar eine Beteiligung an den Raubzügen ein, wies jedoch weitere Beschuldigungen – unter anderem die der Entführung – zurück und kündigte Berufung an. Bis zur Berufungsverhandlung bleibt der Ex-Cop auf freiem Fuß.
Fall Maddie: Auftritt in Netflix-Doku
Die damals erst vier Jahre alte Maddie McCann verschwand am 3. Mai 2007 aus, unter bis heute ungeklärten Umständen, dem Zimmer einer Ferienanlage im portugiesischen Praia de Luz, während ihre Eltern mit einem befreundeten Paar Essen waren. Erst kürzlich hatte Cristovão einen Auftritt in der Netflix-Doku "Das Verschwinden von Madeleine McCann".