Erstmals will ein homosexueller Kandidat bei der Präsidentschaftswahl in Tunesien antreten.
Zum ersten Mal will ein offen homosexueller Kandidat bei der Präsidentschaftswahl in Tunesien antreten. "Nach so vielen Jahren Kampf für die Rechte von Minderheiten habe ich realisiert, dass keiner einen besseren Job machen kann als man selbst", teilte der Vorsitzende der ersten tunesischen Organisation für die Rechte von Homosexuellen und Transgender, Mounir Baatour, am Dienstagabend mit.
Seine Organisation "Shams" setzt sich für die Entkriminalisierung von Homosexualität in dem nordafrikanischen Land ein. Er habe bereits mehr als die geforderten 10.000 Unterstützer für die Kandidatur, sagte der als Anwalt arbeitende Baatour. Homosexuelle Handlungen stehen in dem muslimischen Land noch immer unter Strafe. Auch gesellschaftlich ist Homosexualität in Tunesien immer noch ein Tabu. Das Land wählt im November einen neuen Präsidenten. Der 92 Jahre alte Amtsinhaber Beji Caid Essebsi tritt nicht noch einmal an.