Die Europäische Union erhöht ihre humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen um 25 auf 100 Millionen Euro.
Die zusätzliche Hilfe soll humanitären Organisationen helfen, die Bevölkerung in dem Küstenstreifen mit Wasser, Medikamenten, Lebensmitteln und "anderen essenziellen Artikeln zu versorgen", kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in einer Rede vor der EU-Botschafterkonferenz in Brüssel an.
Die EU hatte ihre humanitäre Hilfe für den Gazastreifen erst kürzlich von 25 auf 75 Millionen Euro erhöht. "Gleichzeitig arbeiten wir mit Israel, Ägypten und den Vereinten Nationen zusammen, damit mehr Hilfskonvois in den Gazastreifen gelassen werden, auch durch Korridore und Pausen für humanitäre Zwecke", so die Kommissionspräsidentin. Sie betonte dabei erneut, dass Israel das Recht habe, sich gegen die radikal-islamistische Hamas zu verteidigen. Das Land müsse aber auch danach streben, die Tötung von Zivilisten zu vermeiden und so gezielt wie möglich vorzugehen.
UN-Friedenstruppe
Mit Blick auf die Zukunft des Gazastreifens hielt von der Leyen fest, dass die Hamas in dem Küstenstreifen nicht mehr regieren und dass Gaza kein sicherer Hafen für Terroristen sein dürfe. Gleichzeitig dürfe es keine langfristige militärische Präsenz Israels in dem Gebiet geben. "Gaza ist ein essenzieller Teil eines jeden zukünftigen palästinensischen Staates", so die Kommissionschefin. Es gebe verschiedene Ideen zu dem Weg dorthin. Eine sei, dass eine UNO-geführte Friedenstruppe zwischenzeitlich die Kontrolle im Gazastreifen übernehmen soll.
Rückblickend sei auch die israelische Blockade des Gebietes fehlgeschlagen. Die Hamas habe ihr Arsenal weiterhin aufgebaut, während die Wirtschaft Gazas kollabiert sei. Siebzig Prozent der Jugendlichen dort seien ohne Arbeit, was "nur zu mehr Radikalisierung führen" könne, so von der Leyen.