Nach Spannungen

EU-Türkei-Deal geht weiter: Flüchtlinge abgeschoben

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Erstmals seit jüngsten Spannungen Migranten in Türkei abgeschoben.

Erstmals seit den jüngsten Spannungen zwischen der Türkei und Deutschland sowie anderen EU-Staaten sind Migranten von den griechischen Ostägäis-Inseln in die Türkei zurückgeschickt worden.

In Kooperation der griechischen Polizei mit der europäischen Grenzschutzagentur Frontex wurde am Mittwoch eine Gruppe von zehn Syrern von der Insel Lesbos in die türkische Hafenstadt Adana ausgeflogen. Dies teilte die Polizei in Athen mit.

Mit Stopp gedroht

Türkische Politiker hatten in den vergangenen Wochen wiederholt damit gedroht, Ankara könnte keine Migranten mehr zurücknehmen, weil zahlreiche EU-Politiker die Politik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan scharf kritisierten. Auf den Ostägäis-Inseln harren zurzeit gut 14.000 Migranten und Flüchtlinge aus.

Seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspakts im April 2016 sind insgesamt 926 Flüchtlinge und Migranten von den Inseln der Ostägäis in die Türkei abgeschoben, teilte die Polizei weiter mit.

Das EU-Türkei-Abkommen sieht vor, dass die EU alle Migranten, die illegal über die Türkei auf die griechischen Inseln kommen und kein Asyl erhalten, zurückschicken kann. Die Überprüfung der Asylanträge dauert wegen Personalmangels meist lange.

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