"Es tut mir so leid"

Ex-IS-Braut fleht um Verzeihung

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Frau hatte sich als 15-Jährige dem IS angeschlossen  

Eine britische Ex-Anhängerin der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat die britische Öffentlichkeit um Verzeihung gebeten. "Ich weiß, dass es sehr schwer für sie ist, mir zu vergeben", sagte Shamima Begum (22) Mittwoch dem Fernsehsender ITV in einem Gespräch aus Syrien. "Aber ich sage aus tiefstem Herzen, dass es mir so leid tut, wenn ich jemals jemanden beleidigt habe, indem ich hierher gekommen bin, wenn ich jemals jemanden mit dem, was ich gesagt habe, beleidigt habe."

Britische Medien wiesen darauf hin, dass sich Begum demonstrativ mit ärmellosem Top und Basecap zeigte. Begum hatte sich als 15-Jährige dem IS angeschlossen und einen Jihadisten geheiratet. Die britische Regierung entzog ihr die Staatsbürgerschaft, und das Oberste Gericht untersagte ihr, die Entscheidung in Großbritannien anzufechten.

Staatsbürgerschaft entzogen

Begum beteuerte, sie habe sich nicht an terroristischen Handlungen beteiligt. "Das einzige Verbrechen, das ich begangen habe, war, so dumm zu sein und dem IS beizutreten", sagte sie.

Der damalige Innenminister Sajid Javid verteidigte die Maßnahme, der jungen Frau die Staatsbürgerschaft zu entziehen. "Es war eindeutig die richtige Entscheidung, um die Briten zu schützen", sagte der heutige Gesundheitsminister bei ITV. Der Schritt sei moralisch und juristisch korrekt gewesen. "Wenn Sie wüssten, was ich weiß (...), würden Sie dieselbe Entscheidung treffen", sagte Javid.

Der Fall wurde in Großbritannien kontrovers diskutiert, zumal bekannt wurde, dass die junge Frau drei Kinder verloren hat. Begum selbst war in Großbritannien geboren worden und war Britin von Geburt an. Die Regierung betonte, dass sie nicht staatenlos geworden sei, weil sie auch Anspruch auf die bangladeschische Staatsbürgerschaft hat. Begum hat aber nie in dem südasiatischen Land gelebt und behauptet, dort drohe ihr die Todesstrafe.
 

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