Rückzug

Ex-Premier May tritt nicht zur nächsten Wahl an

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67-Jährige will Fokus auf soziales Engagement legen

Die frühere britische Premierministerin Theresa May (2016-19) will sich bei der spätestens im Jänner 2025 anstehenden Parlamentswahl nicht mehr für ein Abgeordnetenmandat bewerben. Das teilte die konservative Politikerin am Freitag per Kurznachrichtendienst X mit. Die 67-Jährige hatte das Amt nach dem Brexit-Votum der Briten von ihrem Parteifreund David Cameron übernommen. Sie scheiterte aber damit, Großbritannien mit einem Austrittsabkommen aus der EU führen.

Erst ihrem Nachfolger Boris Johnson, ebenfalls ein Konservativer, gelang es, mit einem abgeänderten Abkommen den Widerstand des Unterhauses zu überwinden und den Brexit geordnet zu vollziehen. May war nach Margaret Thatcher (1979-90) erst die zweite Frau an der Spitze der Regierung in London. Seit ihrem Rücktritt als Regierungschefin saß May als einfache Abgeordnete auf den Hinterbänken der Konservativen Regierungspartei und galt als scharfe Kritikerin Johnsons.

Ihr soziales Engagement wie etwa gegen moderne Sklaverei und Menschenhandel habe aber zunehmend Zeit eingenommen, schrieb May in ihrer Mitteilung. "Daher habe ich nach sorgfältigem Überlegen und Abwägung erkannt, dass ich meine Arbeit als Abgeordnete nicht mehr weiter tun kann auf eine Weise, die ich richtig finde und wie sie meine Wähler verdienen", so die Politikerin weiter. Sie wolle aber weiterhin den aktuellen Premierminister Rishi Sunak und die Regierung unterstützen und glaube, dass ein Wahlsieg der Konservativen noch möglich sei. In Umfragen liegen die Tories jedoch weit hinter der oppositionellen Labour Party zurück.

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