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Boris Johnson

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Alexander Boris de Pfeffel Johnson, wie der ehemalige Premier des Vereinigten Königreichs mit bürgerlichem Namen heißt, wurde am 19. Juni 1964 in New York City geboren und bekleidete von Juli 2019 bis Juli 2022 das Amt des britischen Premierministers.

Noch während seines Studiums absolvierte Johnson ein Praktikum bei der Times, wurde jedoch entlassen, weil er angeblich ein Zitat seines Patenonkels Colin Lucas (späterer Vizepräsident der Universität von Oxford) fälschte. Er arbeitete ab 1987 beim Daily Telegraph und verfasste oftmals auch die Leitartikel sowie berichtete später als Korrespondent aus Brüssel. Im Zeitraum von 1999 bis 2005 erfüllte Johnson die Rolle des Herausgebers des konservativen Nachrichtenmagazins „The Spectator“.

Politische Laufbahn

Von 2008 bis 2016 war Johnson Bürgermeister der britischen Hauptstadt London. Er führte unter anderem die Oyster Card sowie ein Alkoholverbot im öffentlichen Verkehr ein und baute das Fahrradnetz aus.

2016 bis 2018 war Johnson im Kabinett Theresa Mays Außenminister des Vereinigten Königreichs. Schon damals fiel er immer wieder durch kontroverse Aussagen auf. Im Brexit-Wahlkampf positionierte sich Johnson anfangs gegen den Austritt aus der EU, änderte 2016 allerdings dann seine Meinung. Auf das Anraten des damaligen US-Präsidenten Barak Obamas hin, den EU-Austritt zu unterlassen, reagierte Johnson in einem Artikel im Boulevardblatt „The Sun“. Darin unterstellte er Obama, dieser habe aufgrund seiner partiell kenianischen Abstammung etwas gegen Großbritannien.

Nachdem Theresa May 2019 ihren Rücktritt bekannt gegeben hatte, setzte sich Johnson gegen Jeremy Hunt durch und wurde am 24. Juli 2019 zum Premierminister ernannt.

Am 31. Januar 2020 folgte schließlich der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs. Kurz zuvor, am 24. Dezember 2020, schlossen die EU und Großbritannien ein Handelsabkommen, das die Risiken eines No-Deal-Brexits abwandte.

Johnsons politisches Handeln im Rahmen der COVID-19-Pandemie lässt sich als kontrovers bezeichnen. Das Vereinigte Königreich setzte zu Anfang auf ein Minimum an Maßnahmen, um eine Herdenimmunität zu generieren, was in einer massiven Ansteckungswelle und kritischen Belastung des Gesundheitssystems resultierte. Johnson selbst erkrankte 2020 schwer an COVID-19 und musste sogar auf einer Intensivstation behandelt werden. Schlagzeilen und öffentliches Ärgernis provozierte Johnson überdies mit der sogenannten "Partygate"-Affäre: Dabei wurde bekannt, dass Johnson im Zeitraum der Corona-Pandemie während Lockdowns und Social Distancing-Regelungen verhängt waren, zahlreiche private Gartenpartys auf seinem Grundstück in der Downing Street feierte.

Anfang Juli 2022 trat Johnson nach einem Misstrauensvotum von seinem Posten als Tory-Parteichef zurück. Ihm folgten Liz Truss und der jetzige Premier Rishi Sunak.

Ausbildung und Persönliches

Johnson besuchte in Kindheit und Jugend mehrere elitäre Schulen sowie unterrichtete vor seinem Studienbeginn ein Jahr lang an einem Elite-Internat in Australien. Er schloss 1987 an der Oxford Universität sein Studium der klassischen Altertumswissenschaft mit dem Master of Arts ab. 2021 heiratete Johnson Carrie Symonds, mit der er inzwischen einen Sohn und eine Tochter hat. Dies ist seine dritte Ehe.
 

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