Außenminister Hunt fordert von saudi-arabischen Behörden zufriedenstellende Erklärung.
Der britische Außenminister Jeremy Hunt hat am Donnerstag den saudi-arabischen Behörden mit "gravierenden Konsequenzen" gedroht, sollten sie für das Verschwinden des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi verantwortlich sein. Der gegenüber dem Regime in Riad kritisch eingestellte Journalist und Mitarbeiter der "Washington Post" wird seit 2. Oktober vermisst.
An diesem Tag hatte er das saudi-arabische Konsulat in Istanbul betreten, um für die Heirat mit seiner türkischen Verlobten benötigte Dokumente abzuholen und war nach türkischer Darstellung nicht wieder herausgekommen. Die türkischen Behörden hatten am Samstag behauptet, Khashoggi sei im Konsulatsgebäude ermordet worden. Saudi-Arabien bestreitet dies und erklärte, Khashoggi habe das Gebäude verlassen.
"Sollten die Anschuldigungen zutreffen, werde dies gravierende Konsequenzen haben da unsere Freundschaft und Partnerschaft auf gemeinsamen Werten basiert", erklärte Hunt gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Sollten die Saudis zu einer zufriedenstellenden Schlussfolgerung kommen müsse Khashoggis Verbleib geklärt werden. "Sie sagen, dass die Anschuldigungen falsch sind. Wo also ist Herr Khashoggi?", so der Außenminister.
"Wir sind außerordentlichen besorgt", fügte Hunt hinzu. Er habe seine "tiefe Besorgnis" dem saudischen Botschafter und dem saudischen Außenminister übermittelt. Die Menschen, die sich seit Langem als Freunde Saudi-Arabiens betrachteten erachteten diesen Fall als sehr schwerwiegend, sagte Hunt, der darauf hinwies, dass auch US-Präsident Donald Trump von Riad eine Erklärung verlangt hatte.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bekräftigte am Donnerstag, sein Land werde zu dieser Angelegenheit nicht schweigen.