Trotz Ablehnung der radikal-islamischen Miliz, die ab Montag ihre "normalen Einsätze" wieder beginnen will.
Afghanistans Präsident Ashraf Ghani hat eine einseitige Feuerpause mit der radikalislamischen Taliban verlängert. Die Waffenruhe solle um zehn Tage ausgeweitet werden, teilte das Büro Ghanis am Sonntag mit. Afghanische Sicherheitskräfte dürften sich aber gegen Angriffe verteidigen, sagte eine Sprecherin. Ghani hat bei seinem Vorgehen die Rückendeckung der USA und des afghanischen Friedensrats.
Die Regierung hofft auf eine unbefristete Dauer, um den Weg zu Frieden mit den Taliban zu ermöglichen. Diese hatten jedoch bereits erklärt, eine Verlängerung der Feuerpause abzulehnen. Ab Montag würden die Taliban ihre "normalen Einsätze" fortsetzen, sagte ein Sprecher. Die Feuerpause der Regierungstruppen sollte ursprünglich bis zum 20. Juni währen.
Angespannte Lage
Zuvor waren zahlreiche Taliban-Extremisten landesweit in von der Regierung kontrollierte afghanische Städte geströmt. Sie feierten am Sonntag das Fastenbrechen zum Ende des Ramadans, trafen Bewohner und nahmen Selfies auf. Wie viele Taliban-Kämpfer sich in Kabul und anderen Städten befanden, war nicht auszumachen.
Trotz der festlichen Stimmung war die Lage angespannt. Am Samstag wurden bei einem Zusammentreffen von Vertretern der Taliban und afghanischer Streitkräfte im Nangarhar 36 Menschen getötet, als eine Autobombe explodierte. Die radikalislamische IS-Miliz reklamierte die Tat für sich. Am Sonntag gab es Sicherheitskreisen zufolge in der Provinz im Osten des Landes eine weitere Explosion. Dabei seien 18 Menschen getötet worden.