Viele Flüchtlinge versuchen die Balkanroute zu vermeiden - die Arktis als Alternative.
Auf der Flucht gen Westen wählen viele Flüchtlinge die Route über das Mittelmeer und den Balkan. Doch da diese Routen nicht mehr so einfach zu passieren sind, wählen etliche Flüchtlinge eine Route über die Arktis – und zwar mit dem Fahrrad. Diese Flüchtlingsstrecke zählt zu den ungewöhnlichsten, kältesten und weitesten Wegen nach Europa. An der russisch-norwegischen Grenze kaufen sich die Flüchtlinge dann Fahrräder um am äußersten Nordzipfel des europäischen Festlands die Grenze zu überschreiten. Der Grund für diese ungewöhnliche Tat ist, dass Flüchtlinge nicht per Auto über die Grenze geschleust werden dürfen – somit scheidet eine Fahrt mit dem Taxi oder per Anhalter aus. Die russischen Vorschriften besagen allerdings, dass sie auch nicht per Fuß über die Grenze dürfen – und so bleibt nur mehr das Fahrrad als einzige Alternative.
Fahrrad-Handel boomt
In Russland hat man aus der Not eine Tugend gemacht und verkauft dort klapprige alte Räder um 200 Euro. An der Grenze zu Norwegen, werden dann die Räder lieblos zurückgelassen und an der Grenze gesammelt. An der Grenzstation wird über die Flut an Fahrrädern nicht gerade gejubelt. Bis jetzt sind an diesen Grenzposten rund 1600 Flüchtlinge angekommen – im Vergleich zu letztem Jahr, wo rund 20 Asylwerber dort ankamen.