Das sieht der Plan mit Türkei vor

Flüchtlinge: Heute Start für Massen-Rückführung

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Es ist eine Mammutaufgabe: Die größte Flüchtlingsrückführ­aktion aller Zeiten startet.

Ausgehandelt wurde sie, wie berichtet, in den 30-Stunden-Marathonverhandlungen zwischen den 28 EU-Staatschefs und dem türkischen Premier Ahmet Davutoğlu. Durch den EU-Türkei-Pakt soll der Ansturm der Flüchtlinge gestoppt und den Schleppern in der Ägäis endgültig das Handwerk gelegt werden.

Einsatz
Ab heute Mitternacht sollen alle auf den griechischen Inseln ankommenden Bootsflüchtlinge in die Türkei zurückgeschickt werden. Im Gegenzug sollen, so der Plan, Schutzsuchende 1:1 direkt aus der Türkei nach einem bestimmten Verteilerschlüssel nach Europa ausgeflogen werden.

4.000 Richter, Polizisten und Asylexperten

Blitz-Check
Trotzdem muss jeder Asylantrag in Griechenland einzeln geprüft werden. Bis zu 4.000 Richter, Polizisten und Asylspezialisten werden dazu im Einsatz sein. Darunter auch rund 100 Österreicher (siehe unten). Sie sollen innerhalb von einer Woche in schnellen, aber fairen Asylverfahren entscheiden. Koordiniert wird die Mammutaufgabe vom Holländer Maarten Verwey. Samstagnachmittag haben die EU-Innenminister in einer Telefonkonferenz bereits darüber beraten, welches Land kurzfristig Experten schickt.

Schiffe bringen Flüchtlinge ab 4. April zurück

Mammutaufgabe
Die ersten Rückführungen sollen bereits am 4. April starten. Schiffe bringen sie von den Inseln zurück in die Türkei. So kurzfristig wurde das Datum deshalb gewählt, damit es für Flüchtlinge keine Anreize gibt, noch vorher die gefährliche Reise zu wagen.

18.000 Plätze muss Griechenland schaffen

Hotspots
Für dieses 1:1-Umsiedelungsverfahren muss Griechenland nun 18.000 Plätze in den Hotspots auf den Inseln schaffen. Die Hoffnung der EU ist, dass die Zahl von 18.000 aber gar nicht erreicht wird. Sollten dennoch mehr Bootsflüchtlinge kommen, soll ein zweites Kontingent 54.000 Plätze umfassen.

Ausnahmen
Jene 46.000 Migranten, die derzeit in Griechenland sind (davon 14.000 im Horror-Camp Idomeni), sollen über Europa verteilt werden.

K. Wendl

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