Viele ausländische ISIS-Kämpfer seien Menschen ohne Perspektive.
Obwohl die Terror-Miliz ISIS zuletzt militärisch in Syrien und dem Irak immer mehr in Bedrängnis geriet, hat sich die Zahl der ausländischen Kämpfer im letzten Jahr verdoppelt. Einem Bericht zufolge sollen sich bereits 27.000 Männer der ISIS angeschlossen haben, knapp ein Drittel ist inzwischen aber wieder in ihr ursprüngliches Heimatland zurückgekehrt.
Attraktivität
Der deutsche Wissenschaflter Johannes Siebert hat nun untersucht, was die Terror-Miliz so attraktiv macht. Sein Fazit: Wer sich aus Europa der ISIS anschließt, ist vor allem ein Loser. Viele der Betroffenen seien ohne Perspektive und fühlen sich ausgeschlossen, so Siebert im Interview mit der „Welt“.
Der Forscher im Dienste des amerikanischen Pentagon dann weiter: Viele Männer würden sich dem IS anschließen, um dort Zugehörigkeit zu erfahren und sein Selbstwertgefühl zu stärken. Wichtig sei es auch, endlich Macht ausüben zu können. Es gibt aber auch religiöse Motive: Manche Jihadisten willen den reinen Koran leben und für Gott kämpfen.
Interviews
Der deutsche Wissenschaftler hat im Zuge seiner Recherche zahlreiche Interviews mit ehemaligen Kämpfern geführt. Die Ergebnisse seiner Studien sollen auch die politischen Entscheidungsträger unterstützen.