"Legalisiertes Mobbing":

Forscher wollen Völkerball aus Sportunterricht verbannen

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Angst vorm Ball: Völkerball gehört für viele zu den schlechteren Erinnerungen an die Schulzeit.

Seit Jahrzehnten ist Völkerball fixer Bestandteil im Schul-Sportunterricht. Nun haben sich Forscher aus Kanada in einer Studie damit beschäftigt, wie Schüler das Spiel wahrnehmen. 
 
Sie kamen zu dem Ergebnis: Völkerball wirkt "unterdrückend" und "entmenschlichend". Das sind die Erkenntnisse einer Befragung von Schülern, die drei Forscher bei einem Kongress in Vancouver vorstellten und über die die "Washington Post" berichtet. In Nordamerika wird mit "Dodgeball" oft eine noch einmal verschärfte Variante des Völkerballs gespielt, bei der mehrere Bälle gleichzeitig verwendet werden.
 

"Legalisiertes Mobbing"

"Völkerball ist gleichzusetzen mit legalisiertem Mobbing", sagte Joy Butler, eine der Autorinnen der Studie, dem Sender CBC. 
 
"Sportunterricht sollte ein Ort sein, an dem Lehrer den Schülern dabei helfen, ihre Aggressionen zu kontrollieren, anstatt sie auszuleben", sagte Butler der "Washington Post". "Die Botschaft des Spiels ist, dass es okay ist, andere zu verletzen."
 

Mehr Ausgewogenheit im Sport-Unterricht

"Sportlehrer sollten sich ihren Lehrplan anschauen und für mehr Ausgewogenheit sorgen. Das kann heißen, auf einige Spiele zu verzichten und andere Disziplinen aufzunehmen: Outdoor-Aktivitäten, Fitness, Gymnastik oder Wassersport." 
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