Erfindermesse in Genf

Franzose präsentiert das "Klo to go"

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Die Mitnehm-Toilette soll besonders in Katastrophengebieten helfen.

Ganz in der Tradition seiner Landsleute, die das Bidet und das Pissoir erfanden, hat ein Franzose nun eine weitere Toilette entwickelt: Das Klo zum Mitnehmen.

"Ein Tabuthema, aber notwendig"
Der Arzt Laurent Helewa stellte am ersten Tag der Erfindermesse in Genf am Donnerstag eine tragbare Toilette vor, die sich in Null komma nichts selbst zusammenbauen lässt. "Es ist ein Tabuthema, aber so etwas ist notwendig bei Naturkatastrophen", sagte Helewa. Er verwies auf den Hurrikan Katrina in New Orleans sowie auf die Erdbeben in Haiti und Japan, nach denen tausende Menschen in Notunterkünften zusammengepfercht waren.

Klo to go
© EPA

Aufbau in einer Minute
"Das erste Problem ist, dass man Zugang zu einer Toilette braucht", sagte Helewa. "Denn wenn nicht, machen die Leute ihr Geschäft überall und es besteht die Gefahr von Epidemien wie Cholera." Das Klo mit einem Gewicht von zwei Kilo besteht vor allem aus einem Stück Karton, das sich innerhalb einer Minute zu einem Sitz falten lässt. Ein Plastiksackerl hineingestopft, und schon ist der Abort fertig. Eine in dem Sack enthaltene Chemikalie saugt die Flüssigkeit auf. Die Toilette hält ein Gewicht von bis zu 200 Kilo aus.

Tausend Erfindungen aus 45 Ländern
Während Helewas Toilette bereits fertig für den Handel ist, zeigten andere Erfinder in Genf lediglich Prototypen, für deren Massenherstellung sie noch Geldgeber suchten. Insgesamt tausend Erfindungen aus 45 Ländern sind auf der Schau zu sehen, darunter High Heels, die sich in Schuhe mit flacheren Absätzen verwandeln lassen. Ein Mann aus Malaysia stellte eine Weste mit LED-Lichtern vor, die über Funk mit einem Motorrad verbunden werden kann. Die Lichter werden rot, wenn der Motorradfahrer bremst und blinken rechts oder links, wenn der Fahrer abbiegt.

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