Nach Verhaftung

Frau nach Minirock-Video wieder frei

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Der Verstoß gegen die Bekleidungsvorschriften bleibt ungeahndet.

Eine Frau in Saudi-Arabien ist nach einer mehrstündigen Befragung wegen eines Internet-Videos, das sie in einem Minirock in der Öffentlichkeit zeigt, Behördenangaben zufolge wieder frei.

"Die saudische Polizei entließ am Dienstagabend eine Frau, die für einige Stunden befragt worden war", heißt es in einer Stellungnahme des Informationsministeriums in Riad vom Mittwoch. Sie hatte demnach ausgesagt, dass das Video ohne ihr Wissen veröffentlicht worden sei. Anklage werde nicht erhoben.

Im ultrakonservativen Saudi-Arabien hatte das nur wenige Sekunden lange Video, das laut Polizei und Berichten in der alten Stadt Ushaikir entstand, für Aufregung gesorgt. Es zeigt eine junge Frau in Minirock und knappem Top, die einen Weg entlang geht - ohne das für Frauen in dem Land vorgeschriebene wallende Gewand. Das Video verbreitete sich viral und löste viele Reaktionen zwischen Ablehnung und Jubel aus. Das Staatsfernsehen hatte daraufhin am Dienstag berichtetet, die Frau sei in Gewahrsam genommen worden.

Die Frau war von der Stadtverwaltung in Riad gesucht worden, nachdem das Video dort bekannt geworden war. Im Internet lösten die Aufnahmen hitzige Debatten aus. So wurde im Kurzbotschaftendienst Twitter zugunsten der Beschuldigten argumentiert, dass an westliche Frauen andere Maßstäbe angelegt würden. Die Frau und Tochter von US-Präsident Donald Trump, Melania und Ivanka, etwa hätten sich bei ihrem Staatsbesuch im Mai nicht verhüllen müssen.

Saudi-arabische Frauen müssen sich außer Haus von Kopf bis Fuß verhüllen. Ein langes Gewand, die sogenannte Abaya, ist in der Öffentlichkeit Pflicht. Nackte Schultern, Arme oder Beine sind in der Öffentlichkeit verboten. Sie brauchen zudem zum Arbeiten, Reisen und Heiraten die Erlaubnis eines männlichen Vormunds. Viele Alltagsaktivitäten wie Autofahren sind ihnen verboten.

 


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