EU-Budget

GB muss nur Hälfte an EU nachzahlen

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Die geforderten 2,1 Mrd. sollen sich durch Briten-Rabatt halbieren.

Die milliardenschwere Nachzahlung Großbritanniens an die EU könnte sich halbieren. Beim geforderten Betrag von 2,1 Milliarden Euro soll noch der britische Beitragsrabatt angerechnet werden, der nach vorläufiger Einschätzung eine sehr hohe Summe von etwa einer Milliarde Euro erreichen könnte. Das machte der Sprecher von EU-Haushaltskommissarin Kristalina Georgiewa am Montag in Brüssel deutlich.

"Der britische Rabatt wurde immer auf Nachberechnungen des Bruttonationaleinkommens angewandt", so der Sprecher. Die EU-Finanzminister hatten sich am vergangenen Freitag verständigt, eine Ratenzahlung zuzulassen. Der Rabatt auf EU-Beiträge wird London seit 1984 gewährt, weil das Land vergleichsweise wenig Nutzen aus der gemeinsamen EU-Agrarpolitik zieht. Der Abschlag für die Insel betrug im vergangenen Jahr 4,3 Milliarden Euro. London soll Beiträge nachzahlen, da die Wirtschaft wesentlich besser läuft als erwartet.

Wutausbruch bei Cameron
Der britische Schatzkanzler George Osborne hatte am Freitag davon gesprochen, nur die Hälfte der Rechnung zahlen zu müssen. Andere Teilnehmer wie der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble sagten jedoch, davon stünde nichts in der gemeinsamen Erklärung der Minister.

Die Nachzahlungsforderung hatte Premier David Cameron beim EU-Gipfel vor gut zwei Wochen zu einem Wutausbruch veranlasst. Der Konservative weigerte sich, die Summe pünktlich zum 1. Dezember zu zahlen. Gut 70 Prozent der Einzahlungen ins EU-Budget bemessen sich an der Wirtschaftskraft der Mitgliedsländer.

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