Drama in Türkei

Geldnot: Flüchtlinge verkaufen ihre Organe

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Um an Geld zu kommen, greifen die Schutzsuchenden zu tragischen Mitteln.

Das ARD-Magazin „FAKT“ veröffentlichte nun einen Bericht, dass viele Flüchtlinge in der Türkei dazu genötigt sind, ihre Nieren zu verkaufen. Durch den Organverkauf wollen sie an dringend benötigtes Geld kommen.

Die ARD-Reporter nahmen Verkaufsanzeigen auf Facebook, Twitter & Co. genau unter die Lupe und sprach sogar mit fünf Menschen, die bereit sind für Geld ihre Organe zu verkaufen.

Der Syrer Ahmed berichtet in dem Magazin über seine Geldnot. „„Ich kann kein Türkisch, ich habe keine Bekannte, keine Arbeit, keine Wohnung. Ich verkaufe meine Niere, weil ich riesige Probleme habe und unter Druck stehe. Es gibt keine andere Möglichkeit, um zu Geld zu kommen, als meinen Körper zu verkaufen.“

Menschenrechtler finden die Situation bedenklich. „Wir waren gewohnt, dass Schutzsuchende obdachlos sind, mittellos, betteln müssen. Dass Frauen ihren Körper verkaufen müssen. Die Steigerungsform ist jetzt, dass auch Organe verkauft werden müssen, um eine menschenwürdige Perspektive oder eine Fluchtalternative zu entwickeln“, sagt Karl Kopp von „Pro Asyl“.

Die Türkei ist seit Jahren ein Umschlagplatz für Organhändler. Die Händler nutzen skrupellos die missliche Lage der Fluchtsuchenden aus Syrien und anderen Ländern aus. Die Nieren der Flüchtlinge sollen in einem Krankenhaus in Ostanatolien entnommen worden sein. Mit eigenen Augen konnten die ARD-Reporter dies nicht bestätigen. In dem Spital erhielten sie keine Drehgenehmigung. Dir Preise der menschlichen Organe schwanken meistens. Derzeit befinden sie sich zwischen 6.000 und 11.000 Euro.

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