Mit einem Eklat ist am Sonntagabend eine Kulturveranstaltung der vatikanischen Stiftung "Fratelli tutti" zu Ende gegangen.
Wie die italienische Tageszeitung "Il Messaggero" laut Kathpress online berichtete, warf die jemenitische Friedensnobelpreisträgerin Karman Tawakkul in einem Redebeitrag Israel vor, "einen Genozid und eine ethnische Säuberung gegen das palästinensische Volk in Gaza" zu betreiben.
Die Rede hielt Tawakkul nach einem musikalischen Beitrag des amerikanischen Country-Sängers Garth Brooks. In ihrer auf der Facebook-Seite der italienischen Bischofskonferenz nachzuhörenden Rede führte Tawakkul weiter aus, die derzeitigen Studierendenproteste in Rom, in den USA und anderen Ländern gegen den Krieg in Gaza seien ein "großer Sieg". Es gehe darum, die USA auf die "richtige Seite der Geschichte" zu bringen und zu verhindern, dass Länder Waffen liefern an "Regime und Besatzungsmächte, die Frauen und Kinder töten."
Kardinal und Bürgermeister im Publikum
Ausdrücklich verglich Tawakkul an dieser Stelle das Vorgehen Israels in Gaza mit den Angriffen der russischen Armee in der Ukraine. Sie sagte: "Warum werden täglich palästinensische Frauen und Kinder in Gaza als Folge der israelischen Besatzung getötet? Warum werden Frauen und Kinder in der Ukraine als Folge der russischen Besatzung getötet?" Tawakkuls kämpferisch vorgetragener Redebeitrag wurde mehrfach von Applaus unterbrochen.
An der Veranstaltung am Sonntagabend in der Vorhalle des Petersdoms nahmen einige hundert Menschen teil. Bilder des Portals "Vatican News" zeigen den Hausherrn, Kardinal Mauro Gambetti, und Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri in der ersten Reihe der Zuhörer.