Nach 35 Toten

Gepanschter Alkohol: Schlag gegen indische Likörmafia

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Gut einen Monate nach einer Tragödie um gepanschten Alkohol mit mindestens 35 Toten ist die Polizei im Norden Indiens gegen Mitglieder der sogenannten Likörmafia und Schmuggler vorgegangen.  

27 Hauptverdächtige im Staat Uttar Pradesh, darunter auch Eigentümer der Brauereien, in denen der giftige Alkohol gepanscht wurde, müssten mit Anklagen rechnen, sagte der regionale Polizeichef Kalanidhi Naithani am Sonntag.

82 Festnahmen

Die Zahl der Toten nach Genuss des illegal hergestellten Alkohols könne sich zudem um weitere 71 Opfer erhöhen, die medizinische Bestätigung dafür stehe aber noch aus, zitierten lokale Medien Regierungsbeamte. Ende Mai waren im Distrikt Aligarh in Uttar Pradesh mindestens 35 Einwohner mehrerer Dörfer sowie Fernfahrer nach dem Genuss des gepanschten Alkohols gestorben. Ende Mai bestätigten Behörden den Alkohol, der illegal in den Brauereien der Verdächtigen gebrannt worden war, als Todesursache. Damals ordneten sie eine Untersuchung an. Fünf Beamte wurden wegen Nachlässigkeit vom Dienst suspendiert. Insgesamt wurden 82 Menschen festgenommen.

Methanol

In Indien kommen jedes Jahr Hunderte meist arme Menschen ums Leben, weil sie gepanschten Alkohol konsumieren, der billiger ist als kommerziell produzierter. Oft ist er mit Methanol versetzt, einer chemischen Verbindung aus der Stoffgruppe der Alkohole, deren Konsum für Menschen höchst gefährlich ist.

In einem Monat sei es der Polizei gelungen, einen 15 Jahre alten illegalen Likörhandel zu zerschlagen, betonte Naithani. So seien auch Bankkonten eingefroren und Immobilien sowie Vermögen von umgerechnet 13,5 Millionen Euro beschlagnahmt worden. Den Verdächtigen drohen bei Schuldspruch Haftstrafen zwischen zwei und zehn Jahren, wie es hieß.

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