Neue Gerichtsdokumente zeigen, dass Saudi-Arabien viel tiefer in die Terroranschläge vom 11. September 2001 verwickelt gewesen sein soll, als bisher bekannt war.
USA. Opfer-Familien der Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York klagen gegen die Regierung von Saudi-Arabien. Die Anwälte der Kläger haben in einem 71 Seiten langem Gerichtsdokument neue Beweise (darunter z.B. auch vertrauliche FBI-Berichte) zusammengetragen. Diese Informationen haben sie im Rahmen von Offenlegungen erhalten, berichtet die US-Zeitschrift "The Atlantic". In dem Schriftsatz heißt es, dass Al-Qaida bei seinen Anschlägen vor allem von den saudischen Öl-Scheichs unterstützt worden sei.
Beamte der saudischen Regierung hätten laut Bericht ein Netzwerk in den USA aufgebaut und betrieben, das der ersten Gruppe der Flugzeugentführer von 9/11 bei ihrer Einreise in die USA entscheidend geholfen habe. Über das Netzwerk sei die Aufnahme, der Transport und die Unterbringung von Khalid al-Mihdhar und Nawaf al-Hazmi seit deren Ankunft in Kalifornien am 15. Januar 2000 organisiert worden.
Mit Essen und Al-Qaida-Geldern versorgt
Die Flugzeugentführer seien mit lokalen Sympathisanten bekannt gemacht worden. Sie wurden mit Essen und Al-Qaida-Geldern versorgt. Weiters hätten saudische Beamte den beiden Terroristen bei der Beschaffung eines Autos und Führerscheines geholfen, wie es in dem Gerichtsdokument heißt, auf das sich "The Atlantic" bezieht. Der Schriftsatz (Aktenvermerk: ECF No. 9368) liegt beim Bezirksgericht von New York und wurde Anfang des Monats in geschwärzter Form veröffentlicht
Saudi-Arabien weist die Vorwürfe zurück und will eine Klageabweisung erreichen. Es wird auf FBI-Untersuchungsberichte, Memos und Kommunikationsprotokolle und zeitgleiche Beweismittel, die noch unter Verschluss sind, aber in den nächsten Monaten öffentlich gemacht werden könnten, verwiesen. Ob die Klage zugelassen wird oder nicht, entscheidet bald das US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk New York.