Griechen-Krise

Gipfel gescheitert - Samstag neuer Versuch

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Pleite rückt näher - Merkel lehnt Eingreifen des Gipfels ab.

Trotz der verrinnenden Zeit ist der nächste Anlauf zur Abwendung der Griechenland-Pleite gescheitert: Mangels Einigung zwischen Athen und den Gläubigern wurde ein Dringlichkeitstreffen der Euro-Finanzminister am Donnerstag ergebnislos vertagt - voraussichtlich auf Samstag.



Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schloss eine Einschaltung des EU-Gipfels in das Ringen um Steuern, Renten und Arbeitsmarktreformen aus. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) klagte, die Griechen hätten sich "eher rückwärts bewegt".

"Das war es für heute"
"Das war es für heute", schrieb der finnische Finanzminister Alexander Stubb nach dem Treffen mit seinen Euro-Kollegen im Kurznachrichtendienst Twitter. Die griechische Delegation und die Gläubiger-Institutionen von Europäischer Zentralbank (EZB), Internationalem Währungsfonds (IWF) und EU-Kommission hatten sich zuvor nicht auf eine gemeinsame Liste von Spar- und Reformmaßnahmen einigen können. Dies ist Voraussetzung für die Auszahlung von 7,2 Mrd. Euro an zurückgehaltenen Notkrediten.

Zwei Tage bis zum Showdown
Die Verhandlungen zwischen Athen und den Institutionen sollen fortgesetzt werden. Zwei EU-Quellen zufolge könnten die Euro-Finanzminister dann am Samstag erneut zusammenkommen. Als allerletzten Termin für eine Einigung, um die Pleite noch abzuwenden, nannte Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling den Sonntag. Am Dienstag muss Athen 1,5 Mrd. Euro an den IWF zurückzahlen, sonst droht die Pleite mit unkalkulierbaren Folgen bis hin zum Grexit.

Schelling verärgert
Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) zeigte sich offensichtlich mehr als verärgert nach der Tagung vom Donnerstag und verließ wortlos das Brüsseler Tagungsgebäude. Vor Beginn der Sitzung hatte Schelling noch gesagt, dass die letzte Möglichkeit für einen Deal der Sonntag wäre.

Juncker kämpft um Euro
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker, der seit Mittwochmittag quasi durchverhandelte, sagte zum Auftakt des EU-Gipfels sichtlich erschöpft: "Ich werde bis zur letzten Minute, Sekunde, Millisekunde arbeiten, damit das Euro-Projekt nicht abstirbt." Angesichts einiger pessimistischer Stimmen, die nach Vorbereitungen für den Fall eines Scheiterns rufen, sagte Juncker: "Ich bin nicht in dem Szenario, in dem andere schon sein mögen, ich tue zuerst meine Aufgabe."

Merkel möchte sich nicht einmischen
Kanzlerin Merkel sieht nun die griechische Delegation und die Institutionen am Zug. "Der Europäische Rat wird sich nicht in diese Verhandlungen einmischen", sagte sie mit Blick auf den EU-Gipfel. Merkel beklagte, sie habe "an manchen Stellen sogar den Eindruck, dass wir ein bisschen zurückfallen".

Zankapfel Mehrwertssteuer
Tatsächlich liegen Gläubiger-Vertreter und Griechen noch in mehreren Punkten deutlich auseinander. So pochen die Institutionen unter anderem darauf, dass auch auf den Tourismus-Inseln höhere Mehrwertsteuern gezahlt werden müssen. Auch bei der Abschaffung der Frühverrentung und bei der Unternehmensbesteuerung gibt es noch erhebliche Differenzen. Dem griechischen Finanzminister Giannis Varoufakis zufolge gab es in der Eurogruppe von mehreren Minister auch Kritik am Forderungskatalog der Institutionen.

Tsipras noch zuversichtlich
Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras steht im eigenen Land unter massivem Druck, in der Verhandlungen mit den Gläubigern hart zu bleiben - auch wenn 70 Prozent der Griechen im Euro bleiben wollen. Trotz der verhärteten Fronten sagte er am Donnerstag, er bleibe "zuversichtlich, dass wir einen Kompromiss finden, der der Eurozone und Griechenland bei der Überwindung der Krise hilft".

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 17:02

Mehrwertssteuer und Pensionen

Offensichtlich dürften weiterhin die Mehrwertssteuern und Pensionen den Zankapfel darstellen. In diesen Punkten konnte offenbar keien Einigung erzielt werden.

 16:54

Schelling verließ Eurogruppe wortlos

Nach etwa zweieinhalbstündiger Sondersitzung der Eurogruppe zu Griechenland verließ Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) Donnerstag nachmittag wortlos das Tagungsgebäude in Brüssel. Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem erklärte lediglich, Athen könne ja noch weitere Vorschläge bringen. Eine Einigung steht damit weiterhin nicht vor der Tür.

 16:49

Der nächste Abbruch

Zum bereits zweiten Mal ist jetzt also die Sitzung der Eurogruppe abgebrochen worden - ohne Ergebnis.

Die Finanzminister konnten sich offenbar auf kein Modell für Griechenland einigen. Am Samstag soll es weitergehen. Ausgang: ungewiss. Währendessen beraten sich die Regierungschefs am EU-Gipfel.

 16:45

Eurogruppe ohne Lösung beendet

Die Sitzung der Euro-Finanzminister ist Donnerstag in Brüssel ohne Einigung beendet worden. Der finnische Finanzminister Alexander Stubb teilte auf Twitter mit: "Das ist es für heute. Institutionen und Griechenland setzen Arbeit fort. Eurogruppe kommt später zurück, aber nicht heute."

 16:41

 16:37

Geht es Samstag weiter?

 16:31

BREAKING: Eurogruppe beendet

 16:26

Hollande Vorstoß

Frankreichs Präsident Francois Hollande hat die Unterhändler über ein griechisches Rettungspaket gedrängt, endlich einen Abschluss zu erreichen. "Eine Einigung ist möglich, eine Einigung ist nötig", sagte Hollande am Donnerstag vor Beginn des EU-Gipfels in Brüssel.

Er forderte vor allem die griechische Regierung auf, sich nicht mehr viel Zeit zu lassen, um eine Einigung mit den drei Institutionen IWF, EZB und EU-Kommission über ein Reformpaket zu erreichen. Am 30. Juni läuft das zweite Griechenland-Rettungspaket aus.

Es gehe derzeit um sehr technische Punkte in den Diskussionen über ein Reformpaket, sagte Hollande. Man sei sich zwar im Ziel einig, aber nicht darin, mit welchen Reform-Maßnahmen man das Ziel erreichen wolle.

 16:19

Irischer Premier glaubt nicht an eine Lösung heute

 16:00

Varoufakis: Trotz ernster Lage, gute Laune

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 15:48

Bundeskanzler kritisiert Sparauflagen der Institutionen

Im Streit um eine Schuldenlösung für Griechenland hat Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) auch die Schuldentragfähigkeit Athens für die nächsten zwei bis drei Jahre eingemahnt. Es sollte jetzt "eine Formulierung geschaffen werden, dass das als nächstes angegangen wird", sagte Faymann vor Beginn des EU-Gipfels am Donnerstag in Brüssel.

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Es sei wichtig zuzugeben, "dass wir diesen Schritt noch vor uns haben", sagte der Kanzler. "Bevor nicht eine Schuldentragfähigkeit existiert, werden die Investitionen nicht funktionieren." Faymann sagte, diese Frage müsse in einem zweiten Schritt nach einem Beschluss angegangen werden, damit in Griechenland wieder Arbeitsplätze geschaffen werden. "Welcher Investor soll investieren, wenn er nicht weiß, ob er das mit Euros zurückverdient?", fragte Faymann.

Faymann betonte, er wolle keinen Euro-Sondergipfel zu Griechenland prophezeien. "Ich hoffe auf eine Lösung am liebsten heute, am spätesten am Montag oder dann eben am Dienstag."

 15:39

Merkel hält es mit Schäuble...

...und übt ähnliche Kritik an Griechenland: "Ich muss sagen, nach dem was ich heute von der Sitzung der Finanzminister gehört habe, haben wir noch nicht den notwendigen Fortschritt gemacht. Und an manchen Stellen gibt es den Eindruck, dass wir sogar ein bisschen zurückfallen. Deswegen ist es sehr wichtig, dass die Griechen weiter mit den drei Institutionen arbeiten und die Finanzminister dann entscheiden", so Merkel.

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 15:36

Den Vorsitz führt hier wie auch beim Euro-Gipfel der Pole Donald Tusk. Eigentlich ist Griechenland in erster Linie ein Thema der Euro-Staaten. Es ist deshalb möglich, dass am Rande des regulären Gipfels am Donnerstag in Brüssel auch ein Euro-Gipfel in kleinerer Runde zusammenkommt, um das Schuldendrama zu besprechen.

 15:19

Ab 16:00 EU-Gipfel

Ab 16:00 treffen 19 Staats- und Regierungschefs im Rahmen des EU-Gipfels zusammen. Neben dem Thema Asyl soll es auch um Griechenland gehen. Damit könnte auch Druck auf den griechischen Premier Alexis Tsipras ausgeübt werden, sich doch auf einen Kompromiss zuzubewegen.

 15:10

Was ein Scheitern bedeuten würde:

Scheitern die Verhandlungen mit Griechenland, könnte die Eurogruppe indes erörtern, wie sich der Rest der Währungsunion auf einen Finanzkollaps in Athen vorbereiten soll. Ob dies allerdings schon am Donnerstag geschieht, ist ungewiss, denn derartige Beratungen dürften die ohnehin schon hohe Nervosität an den Finanzmärkten weiter anfachen und die Gefahr eines Ansturms von Kunden auf die griechischen Banken verstärken.

 15:09

Verhandlungen laufen

Die Euro-Finanzminister beraten in diesem Moment, nachdem sie ihre Sitzung am Mittwochabend wegen einer fehlenden Entscheidungsgrundlage nach kurzer Zeit beendet hatten. Falls es eine Einigung zwischen Institutionen und Griechenland gibt, könnte die Eurogruppe grünes Licht für die Auszahlung von Hilfsgeldern geben. Dies wäre wohl mit einer Verlängerung des aktuellen Hilfsprogramms verbunden, denn Dijsselbloem hat bereits deutlich gemacht, dass eine Auszahlung der vollen Summe von 7,2 Mrd. Euro vor dem 30. Juni "undenkbar" ist.

 15:06

Kommt es doch noch zum Happy End?

Zumindest Donald Dusk ist der Überzeugung, dass sich alles noch zum Guten wenden könnte.

 14:54

Die Sitzordnung der Eurogruppe

 14:41

Schelling übt harsche Kritik

 14:20

Vorsichtiger Optimismus

Bemüht optimistisch hat sich EU-Währungskommissar Pierre Moscovici vor neuerlichen Beratungen der Finanzminister der Eurogruppe am Donnerstag in Brüssel gezeigt. Die Gläubigerinstitutionen (EZB, IWF und Eurogruppe) würden seit 24 Stunden "durcharbeiten", der von Institutionenseite auf dem Tisch liegende Vorschlag sei "solide und glaubwürdig" sowohl in "sozialer als auch ökonomischer" Hinsicht.

Bis zu einer Einigung seinen jedoch noch "einige weitere Fortschritte" notwendig, fügte er hinzu. Moscovici forderte alle Beteiligten auf, das Tempo zu erhöhen: "Die Zeit wird bereits sehr, sehr knapp."

 13:57

Griechenland ist das einzige Land das Schulden abbaut in Europa

 13:54

Maltesischer Finanzminister: Verlieren Geduld

Der maltesische Finanzminister Edward Scicluna zeigte sich eher pessimistisch für eine Einigung mit Griechenland. "Die Zeit läuft aus, auch unsere Geduld", so Scicluna vor Beginn der Sondersitzung der Eurogruppe Donnerstag in Brüssel unmittelbar vor dem danach stattfindenden EU-Gipfel.

Es gebe unterschiedliche Texte. Die Frage sei, was von der griechischen Seite hinzugefügt oder gestrichen worden sei. Allerdings gebe es Unstimmigkeiten zwischen den Vorschlägen. "Da waren zwei verschiedene Dokumente. Wir haben sie in unserem Büro gegenübergestellt um zu sehen, wo die Unterschiede liegen".

 13:52

Schulz hofft ebnenfalls

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz sagte ebenfalls, er hoffe auf eine Einigung mit Griechenland. "Es gibt einen neuen Vorschlag der Institutionen. Ich glaube, wir sind auf dem Weg, Griechenland entgegenzukommen." Er würde sich wünschen, dass alle Institutionen verstehen, dass die griechische Bevölkerung Opfer gebracht habe. Griechenland brauche auch Wachstum und Anreize für Investitionen, sagte Schulz.

Schulz Tsipras © EPA, Getty

(c) EPA, Getty

"Was wir jetzt brauchen, ist eine Einigung über die letzten Schritte, die zur Auszahlung der letzten Tranche des Hilfspakets führen. Dann gewinnen wir Zeit - nicht viel Zeit. Aber wir gewinnen Zeit , die uns helfen kann, Reformen in Griechenland auch umzusetzen."

 13:50

Faymann hofft auf Einigung

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hofft weiter auf eine Schuldenlösung für Griechenland. " Ich hoffe trotzdem auf eine Einigung", sagte er vor dem Hintergrund der andauernden schwierigen Verhandlungen am Donnerstag in Brüssel.

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 13:43

Slowakische Finanzminister nicht sehr optimistisch

 13:41

Dijsselbloem vor Sondersitzung

Der Eurogruppen-Vorsitzende Jeroen Dijsselbloem erklärte am Donnerstag vor Beginn der Sondersitzung der Finanzminister der Währungsunion zu Griechenland, es gebe "keine Vereinbarung". Es gehe darum, dass sich die Eurogruppe nun "die griechische Seite anhöre".

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Dijsselbloem sagte, es sei "harte Arbeit" notwendig. Die Griechen müssten sagen, was sie akzeptieren könnten.

Die Eurogruppe soll bis zum Beginn des EU-Gipfels der 28 Staats-und Regierungschef eine Empfehlung zur Schuldenkrise Griechenlands abgeben.

 13:24

Kritik von Schäuble

Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble hat sich vor neuerlichen Beratungen der Eurogruppe am Donnerstag "nicht sehr optimistisch" gezeigt. "Es liegt eigentlich gar nichts Neues auf dem Tisch", antwortete er auf die Frage nach neuen Vorschlägen von der griechischen Seite. "Es gibt eher eine größere Differenz als eine Annäherung."

Es sei nun an der Zeit für die griechischen Verantwortlichen "sich zu entscheiden", forderte Schäuble. Sie müssten "aber auch ihrem Volk sagen, was auf dem Spiel steht".

 13:21

Keine Angst vor Grexit

Nach einer aktuellen Studie haben 63% der Griechen keine Angst vor einem drohenden Grexit.

 13:17

"Financial Times" leaked Europapier der Institutionen

 13:12

Galgenhumor...

...hat ein Unternehmer in Deutschland bewiesen, er hat den Grexit Vodka erfunden.

 13:05

Tsipras zwischen den Stühlen

Athen pocht zur Lösung der griechischen Schuldenkrise auf eine Umschichtung des rund 320 Mrd. Euro großen Schuldenberges des Landes. Dies sei der Schlüssel zur Lösung des Schuldendramas, sagte am Donnerstag ein hochrangiger Funktionär der regierenden Linkspartei Syriza, der namentlich nicht genannt werden wollte.

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Was Regierungschef Alexis Tsipras in Brüssel zurzeit durchsetzen wolle, sei ein klares Bekenntnis der Partner in der Eurozone, dass sie "Wege zur Reduzierung der Schulden und damit zur Entlastung des Landes suchen werden". Parallel brauche Athen Investitionen, damit die Wirtschaft wieder wachse, Arbeitsplätze geschaffen würden und der Konsum angekurbelt werde.

Was Tsipras sich auf keinen Fall leisten könne sei, nach dem EU-Gipfel am Donnerstag nur mit einem 8 Mrd. Euro schweren Sparpaket nach Griechenland zurückzukehren. Das werde der linke Flügel seiner Partei nicht akzeptieren.

 12:59

Bundesbank-Chef: Drama gefährdet EU-Reformpläne

Das Griechenland-Gezerre bremst nach Einschätzung von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann Pläne für ein engeres Zusammenrücken in Europa. "Das griechische Drama hat die öffentliche und politische Unterstützung für eine weitere Übertragung nationaler Souveränität auf die europäische Ebene erodieren lassen", so Weidmann am Donnerstag vor dem Internationalen Bankenverband IIF in Frankfurt.

 12:58

Wichtige Termine für Griechenland

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 12:49

Verhärtete Fronten

Fest steht die Fronten sind verhärtet. Nach dem die Ultimaten verstrichen sind, machen die Gläubiger ihren eigenen Vorschlag zur Griechenkrise. Athen stimmt diesem Vorschlag jedoch nicht zu.

 12:44

Verschiedene Vorschläge

Im Ringen um eine Abwendung der Griechenland-Pleite haben die Gläubiger-Institutionen und Athen den Euro-Finanzministern am Donnerstag konkurrierende Lösungsvorschläge vorgelegt. Ein neues Dokument der Institutionen sei mit der griechischen Delegation "nicht abgestimmt", sagte ein EU-Diplomat.

Aus der griechischen Delegation hieß es, sie halte an ihren eigenen Vorschlägen fest und werde diese bei dem Ministertreffen einbringen.

 12:39

BREAKING: Noch keine Einigung

Nun ist die Eurogruppe am Zug

 12:37

Griechisches Magazin empört mit Ausschwitz-Vergleich

Das griechische Wochenmagazin "To Pontiki" empörte indessen mit einem geschmacklosen Ausschwitz-Vergleich in ihrer neuen Ausgabe.

 12:30

Drachme-Nostalgie in Athen

"Der einzige Weg, um Griechenland zu retten, ist die Drachme." Was noch vor einigen Monaten wie eine Schnapsidee klang, gewinnt in Griechenland immer mehr Anhänger. Mittlerweile können sich 30 Prozent der Griechen einen Euro-Abschied vorstellen, fand das Meinungsforschungsinstitut ALCO heraus.

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"Das ist immer noch eine Minderheit, aber eine wachsende", sagt dessen Chef Costas Panagopoulos. Den Grund dafür sieht er nicht nur im Dauerstreit mit den Geldgebern um Sparmaßnahmen und neue Hilfen, sondern auch in den von einigen Politikern vorgebrachten Forderungen, endlich wieder die Kontrolle über die eigenen wirtschaftlichen Angelegenheiten zu bekommen.

 12:24

 12:21

Börsen reagieren ruhig

Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag vor Beginn des neuerlichen Treffens der Euro-Finanzminister zu Griechenland wenig bewegt und mit unterschiedlichen Vorzeichen tendiert.

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Der Euro-Stoxx-50 notierte mit moderaten Gewinnen, zuletzt stieg er um 11,94 Einheiten oder 0,33 Prozent auf 3.622,89 Punkte. Der DAX in Frankfurt hingegen verlor gegen 11.50 Uhr 28,26 Einheiten oder 0,25 Prozent auf 11.443,00 Zähler. Der FT-SE-100 der Börse London gab um knappe 6,18 Zähler oder 0,09 Prozent auf 6.838,62 Stellen nach.

 12:16

Tsipras auf dem Weg zum Krisentreffen

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 12:13

EZB hält Nothilfen für Hellas-Banken aufrecht

Die Europäische Zentralbank hält einem Insider zufolge die Banken Griechenlands weiter über Wasser. Der EZB-Rat habe grünes Licht für die weitere Vergabe der Nothilfen gegeben, erfuhr Reuters am Donnerstag aus Bankenkreisen. Allerdings sei der Rahmen für die Notkredite von rund 89 Mrd. Euro nicht aufgestockt worden.

 12:03

Schelling: Sonntag ist der letzte Zeitpunkt

Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) sieht im Sonntag dieser Woche den "letzten Zeitpunkt" für eine Einigung mit den Griechen. Vor Beginn der um eine halbe Stunde nach hinten verschobenen Eurogruppen-Sitzung in Brüssel sagte Schelling, "sonst geht es sich mit den Parlamenten nicht aus. Aber wir können nicht täglich zusammen kommen."

Die Eurogruppe könne sich nicht unter Druck setzen lassen. "Die Teilnehmer des EU-Gipfels erwarten sich eine Empfehlung. Das werden wir auf jeden Fall tun."

Griechenland stehe vor einer sehr schwierigen Entscheidung. "Die Regierung hat zu handeln. Sie müssen die Verantwortung wahrnehmen und Griechenland in die richtige Richtung führen. Wir sind als Finanzminister bereit, ein Abkommen zu unterschreiben, sonst liegt die Schuld ausschließlich an Griechenland", erklärte Schelling.

Trotz der Bedenken bekräftigte Schelling, dass "ich grundsätzlich ein optimistischer Mensch bin. Ich gehe davon aus, dass es noch immer möglich ist, zu einer Einigung zu kommen. Aber die Zeit läuft uns davon. Es geht nicht um Tage, sondern um Stunden. Wir haben den Auftrag vom Gipfel, bis 16.00 Uhr einen entsprechenden Kompromiss vorzulegen."

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 11:57

Bereits das zwölfte Treffen dieses Jahr

Die griechische Schuldenkrise und die Suche nach einer Lösung beschäftigte die Eurogruppe seit Jahresbeginn bereits zwölf Mal. Neben sieben regulären Sitzungen der 19 Finanzminister der Währungsunion gab es - einschließlich der außerordentlichen Tagung vom heutigen Donnerstag in Brüssel - noch fünf Sondertreffen. Unzählige Male wurde von einer "letzten Chance" für Athen gesprochen.

Scheitert eine Einigung in letzter Minute, droht dem Euro-Land die Staatspleite und am Ende womöglich das Ausscheiden aus Währungsunion und EU.

 11:48

Zankapfel Mehrwehrtssteuer

Laut Informationen der griechischen Seite gibt es unter anderem Differenzen bei der Mehrwertsteuer. Die Geldgeber forderten, dass der Satz für Restaurants auf 23 Prozent angehoben werde. Dies sei ein großes Problem für das vom Tourismus abhängende Land. Der IWF wolle Kürzungen bei den Pensionen, aber keine Erhöhung der Unternehmensteuer, wie sie zuletzt die Griechen vorschlugen.

 11:46

Sitzung möglicherweise verschoben

Chefkorrespondent der Bildzeitung Dirk Hoeren:

 11:40

Gläubiger gaben Tsipras Ultimatum bis heute 11 Uhr

Im Schuldenstreit haben die internationalen Geldgeber der griechischen Regierung ein Ultimatum gesetzt. Die griechische Seite solle den Institutionen von EU-Kommission, EZB und IWF bis 11.00 Uhr (MESZ) eine neue Liste mit Reformvorschlägen präsentieren, auf deren Basis man arbeiten könne, sagte ein Vertreter der Eurozone am Donnerstag.

Geschehe dies nicht, würden die Gläubiger den Euro-Finanzministern um 13.00 Uhr ihre eigenen Vorschläge vorlegen.

 11:39

Bisher gibt es bereits zwei Rettungspläne mit einem Umfang von insgesamt rund 240 Milliarden Euro. Griechenland ist der mit Abstand schwierigste Fall in der seit Jahren dauernden Euro-Rettungspolitik.

 11:36

Schelling: "(Hilfs-)Programm durch die Hintertür"

Hans Jörg Schelling hatte diesen Vorstoß für die Schulden-Umschichtung als "drittes (Hilfs-)Programm durch die Hintertür" bezeichnet. Unter den 19 Euroländern herrscht derzeit Einigkeit, dass es kein drittes Programm für Athen geben soll.

 11:00

Um 13.00 Uhr Treffen der Finanzminister

Um 13.00 Uhr sollen erneut die Euro-Finanzminister in Brüssel zusammenkommen, am Nachmittag wird der EU-Gipfel in Brüssel beginnen. EU-Währungskommissar Pierre Moscovici schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg."

 10:29

Athener Zeitungen: D-Day für Europa

D-Day. Europa entscheidet über seine Zukunft", titelt die Parteizeitung der in Athen regierenden Linkspartei, "I Avgi". Das Blatt druckt wieder die erste Seite der satirischen französischen Zeitschrift Charlie Hebdo vom Vortag. Darauf ist IWF-Chefin Christine Lagarde zu sehen, die den Kopf eines Griechen in einen Kübel Wasser drückt. "Ertränkt einen Griechen - Rettet Europa", lautet der Tenor.

 10:00

Deutsche Industrie warnt vor "faulen Kompromissen"

Ungeachtet des Zeitdrucks bei den Griechenland-Verhandlungen drängt der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) auf "glasklare Abmachungen" mit Athen. "Faule Kompromisse darf es nicht geben", warnte Verbandspräsident Ulrich Grillo in der "Neuen Osnabrücker Zeitung"

"Die Regierung von Alexis Tsipras muss genau beschreiben und quantifizieren, welche Reformen sie plant und wann diese kommen." Nur unter diesen Bedingungen dürfe es weitere finanzielle Hilfe geben, forderte Grillo. "Griechenland kann nicht um jeden Preis in der Währungsunion gehalten werden."