Atompolitik

Gipfeltreffen: Trump optimistisch

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US-Präsident Donald Trump erwartet einen guten Ausgang im Gipfeltreffen mit Kim.

Vor dem historischen Gipfeltreffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un hat sich US-Präsident Donald Trump optimistisch gezeigt. "Ich denke, es wird sehr gut laufen", sagte Trump am Montag bei einem Treffen mit Singapurs Regierungschef Lee Hsien Loong. US-Außenminister Mike Pompeo stellte der Führung in Pjöngjang "beispiellose" Sicherheitsgarantien in Aussicht, wenn sie einer vollständigen atomaren Abrüstung zustimmt. In den Staatsmedien Nordkoreas war bereits von einer neuen "Ära" die Rede.
 
Kim und Trump befinden sich bereits am Gipfelort Singapur, wo die beiden am Dienstag aufeinandertreffen wollen. Das Treffen ist beispiellos: Nie zuvor hat es ein Gipfeltreffen zwischen einem amtierenden US-Präsidenten und einem nordkoreanischen Machthaber gegeben. Jahrzehntelang galt eine derartige Begegnung als undenkbar, doch Trump hatte sich im März überraschend zu einem Gipfel bereit erklärt.

Thema rund um Atomprogramm

Nach Angaben von US-Vertretern werden sich die beiden Staatschefs zunächst zu einem Vier-Augen-Gespräch zurückziehen, bevor ihre Berater hinzukommen. Einem ranghohen Mitarbeiter des Weißen Hauses zufolge gibt es kein Zeitlimit: "Es können zwei Tage sein. Sie werden so lange miteinander reden wie nötig." Trump hatte zuvor erklärt, er werde innerhalb "der ersten Minute" wissen, ob Kim zu einer Einigung bereit sei.
Völlig unklar ist, welche Ergebnisse das Treffen bringen kann. Die entscheidende Frage ist das nordkoreanische Atomprogramm. Wichtigstes Ziel der USA ist die "vollständige, überprüfbare und unumkehrbare Denuklearisierung" Nordkoreas. Kim hat sich vor dem Gipfel zu einer Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel bekannt. Unklar blieb jedoch, was genau er damit meinte. Zudem forderte er Sicherheitsgarantien von den USA.

Optimismus und Pessimismus 

Pompeo sagte in Singapur, die USA seien zu "beispiellosen" Garantien bereit, wenn Nordkorea einer vollständigen Denuklearisierung zustimme. Washington verlange aber, dass mögliche Zusagen Pjöngjangs auch "ernst gemeint" seien. "Die USA sind schon einmal getäuscht worden", sagte der Außenminister. Er sei aber "sehr optimistisch", dass das Treffen ein "erfolgreiches Ergebnis" bringen werde.
Der südkoreanische Präsident Moon Jae-in stimmte sich unterdessen in einem 40-minütigen Telefongespräch mit Trump ab. Anschließend sagte er vor Beratern, es könne "ein Jahr, zwei Jahre oder sogar länger" dauern, alle Streitfragen zu klären.
Der Iran äußerte sich dagegen skeptisch zu den Erfolgsaussichten des Gipfels. Teheran sehe das Vorgehen der USA "mit äußerstem Pessimismus", sagte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi. Er warnte Nordkorea zudem davor, Trump zu vertrauen: Pjöngjang müsse "absolute Vorsicht" walten lassen, sagte Ghassemi. Der Rückzug Trumps aus dem Atomabkommen mit dem Iran und anderen Vereinbarungen zeige, dass er kein verlässlicher Partner sei.
 
 
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