Der Machtkampf im Krisenstaat Venezuela eskaliert dramatisch.
Interimspräsident Juan Guaidó ruft jetzt zur finalen Großoffensive gegen Sozialisten-Machthaber Nicholás Maduro auf.
Mit taktischen Schritten hat Guaidó seit Anfang des Jahres versucht, das Maduro-Regime ins Wanken zu bringen – bisher erfolglos. Jetzt rief er zu einer Mobilisierung der Massen auf, er nennt die Großoffensive „Operation Freiheit“.
Es wachsen jedoch die Befürchtungen, dass ein in die Enge getriebener Maduro seinen Widersacher festnehmen lassen könnte. „Ich fürchte um das Leben meines Mannes“, sagte Guaidós Frau Fabiana Rosales zuletzt beim Trump-Besuch.
Maduro schlägt auch über seinen Macht-Apparatus zurück: Der Rechnungshof des Landes hat Guaidó die Ausübung aller politischen Ämter für 15 Jahre verboten. Der fadenscheinige Grund: Guaidó, der Chef des Landesparlaments, hätte ihm nicht zustehende öffentliche Aufgaben wahrgenommen und „gemeinsam mit ausländischen Regierungen Aktionen zum Schaden des venezolanischen Volkes durchgeführt“. Guaidó freilich hat das Urteil ignoriert.
Mit geplanten Massendemos am Wochenende tritt der Showdown in eine neue, eventuell entscheidende Phase.
Wie katastrophal die Lage ist, musste jetzt indirekt selbst die Regierung eingestehen: Erstmals wurde dem Internationalen Roten Kreuz (IFRC) erlaubt, Hilfslieferungen – vor allem Nahrung und Medikamente – durchzuführen.
IFRC-Chef Francesco Rocca sagte, dass mit der Notversorgung 650.000 Menschen erreicht werden könnten. Guaidó begrüßte das Einlenken des Regimes: Man habe endlich "die Existenz einer komplexen humanitären Notlage akzeptiert", sagte er.