Das Konzept ist Teil eines Resozialisierungsprogramms.
Die Kaffeebar im Turiner Justizpalast wird in den kommenden Monaten unter einem innovativen Konzept wiedereröffnet: Künftig servieren dort Häftlinge oder Ex-Häftlinge in Wiedereingliederung den Kaffee, wie ein Sprecher der Gemeinde am Mittwoch verkündete.
Dass ausgerechnet verurteilte Straftäter Richter mit Kaffee und Snacks versorgen, ist Teil eines Resozialisierungsprogramms, das der Turiner Stadtrat am Mittwoch abgesegnet hat. Die Maßnahme solle helfen, die Haft und die Wiedereingliederung von Verurteilten in die Gesellschaft menschenwürdiger zu gestalten, sagte Gemeindesprecher Michele Chicco. "Tagsüber einer Arbeit nachzugehen und im Kontakt mit Kunden zu stehen, hilft Straftätern dabei, sich am Ende ihrer Haftstrafe zu reintegrieren", sagte Chicco.
Der Justizpalast beherbergt alle Instanzen der Turiner Justiz, von der Staatsanwaltschaft bis zum Berufungsgericht. Seine Kaffeebar ist groß genug, um die rund 900 Angestellte des riesigen Komplexes sowie Hunderte Richter, Anwälte und Besucher zu versorgen.