Heftige Unwetter kosten mind. 51 Menschen in Amerika das Leben.
Die heftigen Unwetter in zahlreichen US-Bundesstaaten über die Weihnachtsfeiertage haben bis zum Sonntag mindestens 41 Menschen das Leben gekostet. In vielen zentralen und südlichen US-Bundesstaaten wurden durch Tornados und Überschwemmungen zudem zahlreiche Gebäude zerstört und große Schäden an der Infrastruktur angerichtet.
41 Tote
Allein aus der Region um die texanische Metropole Dallas wurden über das Wochenende 11 Tote durch die Stürme gemeldet. In Illinois und Missouri starben elf Menschen in Springfluten. Schon unmittelbar vor Weihnachten waren bei Stürmen mindestens 18 Menschen gestorben, darunter allein 10 in Mississippi.
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Tornado in Mississippi
New Mexico versinkt im Schnee
In New Mexico wurde unterdessen der Schneenotstand ausgerufen. Zahlreiche Straßen waren am Sonntag unpassierbar, mehrere Gemeinden völlig abgeschnitten. Stürme verursachten teilweise mehr als zwei Meter hohe Schneeverwehungen, die Sichtverhältnisse waren miserabel.
Mindestens 10 Tote durch Überschwemmungen
Bei den schweren Überschwemmungen in weiten Teilen Südamerikas sind mittlerweile mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. In Paraguay, Argentinien und Uruguay mussten insgesamt rund 160.000 Menschen ihre Häuser verlassen, wie die Behörden am Sonntag mitteilten. Besonders schlimm war die Lage in Paraguay und Brasilien, wo vier Menschen durch umstürzende Bäume erschlagen wurden.
Tausende ohne Strom
Nach heftigen Unwettern stieg der Hochwasserpegel des Rio Paraguay, der auch durch die Hauptstadt Asunción fließt, weiter an. Allein in Asuncion waren tausende Menschen vorübergehend ohne Strom. Im ganzen Land mussten mehr als 140.000 Menschen ihre Häuser verlassen.
© Reuters
20.000 Menschen in Sicherheit gebracht
Auch im Nordosten Argentiniens verschärfte ununterbrochener Regen die Lage, zwei Menschen kamen ums Leben. Rund 20.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Präsident Mauricio Macri brach seinen Silvester-Urlaub ab, um in die besonders betroffene Stadt Concordia in der Provinz Entre Rios zu reisen.
Uruguay verhängte über mehrere Regionen im Norden den Notstand. Bis Sonntag mussten mehr als 11.000 Menschen in Notunterkünfte wechseln.
Überschwemmungen in Brasilien
Auch in Brasilien gab es schwere Überschwemmungen. Vier Menschen starben durch Erdrutsche in Itapecerica da Serra in der Region Sao Paulo. Präsidentin Dilma Rousseff überflog am Samstag im Hubschrauber Gebiete im südlichen Bundesstaat Rio Grande do Sul, wo in den vergangenen Tagen 9.000 Menschen ihre Häuser verlassen mussten. Die brasilianische Regierung gab umgerechnet 1,7 Millionen Dollar an Nothilfen für die betroffenen Regionen frei.
"El Nino" heuer besonders heftig
Die Überschwemmungen werden auf das Wetterphänomen El Nino zurückgeführt. Dabei sammeln sich warme Wassermassen im zentralen und östlichen Pazifik, die Folge sind weltweite Wetterextreme. Erst im November hatten die Vereinten Nationen gewarnt, das diesjährige El-Nino-Phänomen sei das schlimmste seit mehr als 15 Jahren und eines der stärksten seit 1950.
Auch in Nordengland extreme Überschwemmungen
Aber nicht nur Amerika kämpft mit Unwettern. Auch Nordengland wird von den Wassermassen überschwemmt. In den Hochwassergebieten bleibt die Lage angespannt. Einige Flüsse sollen erst am Montagmittag ihren höchsten Wasserstand erreichen. Die Regierung hatte am Sonntagabend 200 zusätzliche Soldaten zur Krisenhilfe in die Region geschickt, damit waren etwa 500 Armeeangehörige im Einsatz.
Es werde alles getan, um den Menschen in dieser "Stunde der Not" zu helfen, sagte Premierminister David Cameron. Es wird erwartet, dass er am Montag die betroffene Region im Nordwesten Englands besucht.
Keine Toten oder Vermissten
Mehr als 25 Warnungen vor schweren Fluten galten in der Nacht auf Montag. Diese Alarmstufe bedeutet Lebensgefahr. Berichte über Tote oder Vermisste gab es zunächst aber keine. Tausende Haushalte sollen nach einem Wochenende ohne Elektrizität am Montag wieder ans Stromnetz angeschlossen werden.
Rettungskräfte rund um die Uhr im Einsatz
Starker Regen über die Weihnachtstage hatte mehrere Flüsse auf Rekordhöhe ansteigen lassen. Viele Betroffene in den Regionen York und Leeds mussten ihre Häuser verlassen, teils brachten Helfer sie mit Schlauchbooten in Sicherheit. Unterkunft fanden sie in Notunterkünften, etwa in Schulen und öffentlichen Einrichtungen. Nicht nur das Militär, sondern auch das Rote Kreuz, Polizei und Feuerwehr sowie Helfer der Bergwacht waren im Einsatz.
Lage sei "beispiellos"
Umweltministerin Elizabeth Truss nannte die Lage "beispiellos". Die Opposition forderte die konservative Regierung auf, mehr in Deiche und andere Schutzmaßnahmen zu investieren. Die Verwaltung der Stadt Leeds kritisierte, die Regierung habe sich trotz Warnungen zu langsam und nicht entschieden genug reagiert.